Keith von Theodor Fontane
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Da, wo der Strom der Schotten, |
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Der Tay vom Felsen springt, |
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Wo's noch in Schlucht und Grotten |
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Von Bruce und Wallace klingt, |
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Am Tay, wo blut'ge Siege |
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Jedweden Fleck geweiht, |
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Dort stand auch deine Wiege, |
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Feldmarschall Jakob Keith. |
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Es sang die Hochlandsamme |
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Mit Schlachten dich in Ruh', |
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Aus ihrem Clan und Stamme |
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Pries sie die Helden dazu; |
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Drum, ehe der Bart am Kinne |
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Dir sproßte noch hervor, |
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Standst du, voll Mannessinne, |
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Schon mit bei Sherifmoor. |
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Du standest bei den Schwachen, |
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Die Stuarts mußten fliehn, |
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Es trug auch dich ein Nachen |
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Gen Frankreichs Küste hin; |
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Ein Kunst- und Wanderleben |
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Hob an, von Land zu Land: |
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Gastrollen tätst du geben, |
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Den Degen in der Hand. |
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Du spieltest alle Rollen, |
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Den Höfling selbst, mit Glück, |
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Doch schöpfen aus dem vollen |
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Ließ dich das Ritterstück; |
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Das war dein Fach, das Kühne, |
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Der Mut bis in den Tod, |
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Und mancher schlechten Bühne |
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Halfst du aus arger Not. |
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Es gab nur eine Truppe |
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Damals von gutem Ruf, |
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Das war die glänzende Gruppe, |
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Die Friedrich um sich schuf; |
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Es suchte sein Theater |
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Talente weit und breit, |
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Und siehe, gewinnen tat er |
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Auch dich auf Lebenszeit. |
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Nur immer Musterdramen |
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Gab's da, mal hier, mal dort: |
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Vor lauter Handlung kamen |
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Die Spieler kaum zu Wort; |
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Abwechselnd zu Fuß und zu Rosse |
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Gab's Lust- und Trauerspiel, |
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Bei Roßhach, jene Posse |
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Vor allen wohlgefiel. |
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Da kam, voll Tod und Wetter, |
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Von Hochkirch jene Nacht, |
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Du mußtest auf die Bretter, |
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O Keith, eh' du's gedacht, |
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Das gab kein sichres Spielen, |
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Nur Wirrwarr und Geschrei, |
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Und wenn Stichworte fielen, |
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War's vollends erst vorbei. |
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Der Vorhang sollte fallen, |
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Du aber, rings bedroht, |
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Riefst: »Bestes Stück von allen |
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Bleibt ehrenvoller Tod!« |
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Und so, im Kugelregen, |
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Tratst du vom Schauplatz ab |
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Laß auf dein Grab mich legen Dies |
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Lied zum Feldherrnstab. |
Details zum Gedicht „Keith“
Theodor Fontane
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64
295
1819 - 1898
Realismus
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Keith“ wurde von Theodor Fontane geschrieben, einem bekannten deutschen Schriftsteller, der von 1819 bis 1898 lebte. Fontane ist für seine Romane und Gedichte im Kontext des literarischen Realismus bekannt.
Auf den ersten Blick erkennen wir, dass das Gedicht eine Erzählung oder Geschichte über eine bestimmte Figur namens Jakob Keith zu sein scheint. Durch die Verwendung dieser Art von Versen aus früheren Zeiten und Orten inszeniert Fontane ein episches Gedicht, das die abenteuerlichen und tragischen Ereignisse im Leben von Keith dokumentiert.
Jakob Keith ist Feldmarschall und stammt von den Hügeln Schottlands, dem Land der Krieger und Legenden wie Bruce und Wallace. Bereits in jungen Jahren stand Keith in der Schlacht von Sherifmoor, was auf seinen Mut und sein Krieger-Champion-Erbe hinweist.
Später floh Keith, nachdem die Stuarts besiegt wurden, nach Frankreich, wo er zu führen, zu kämpfen und zu reisen begann. Während dieser Reisen führte er viele Rollen aus und spielte mit dem Degen - eine metaphorische Darstellung seiner tapferen und abenteuerlichen Natur.
Das Gedicht erzählt weiterhin von Keiths Aufnahme in die Truppe Friedrichs des Großen und beschreibt die verschiedenen Schlachten, in denen Keith gekämpft hat - eine Darstellung seines unermüdlichen und heldenhaften Charakters. Das Gedicht endet tragisch mit Keiths Tod in einer Schlacht, aber der Autor stellt dies als ehrenvollen Tod dar und brandmarkt Keith als Helden.
In Bezug auf Form und Struktur besteht das Gedicht aus acht Strophen mit jeweils acht Versen. Die einfache und rhythmische Sprache des Gedichts ermöglicht es Fontane, die Geschichte von Keith lebendig und anschaulich zu erzählen. Er verwendet eine Mischung aus direkter und metaphorischer Sprache, um unterschiedliche Aspekte von Keiths Charakter und Leben zu illustrieren.
Zusammengefasst gibt das Gedicht einen lebhaften Überblick über die heldenhaften Taten und das tragische Ende von Jakob Keith, wobei es seine Rolle in der Geschichte feiert und gleichzeitig die Faszination des Autors für die Geschichte und das Heldentum vermittelt.
Weitere Informationen
Theodor Fontane ist der Autor des Gedichtes „Keith“. Im Jahr 1819 wurde Fontane in Neuruppin geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1835 und 1898. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her der Epoche Realismus zuordnen. Bei Fontane handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 64 Versen mit insgesamt 8 Strophen und umfasst dabei 295 Worte. Die Gedichte „Afrikareisender“, „Alles still!“ und „Am Jahrestag“ sind weitere Werke des Autors Theodor Fontane. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Keith“ weitere 214 Gedichte vor.
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Zum Autor Theodor Fontane sind auf abi-pur.de 214 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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