Die einen sagen von Theodor Fontane
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Die einen sagen, wir haben gewonnen, |
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Die andern sagen, sie haben gewonnen, |
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Ich aber sage das eine nur: |
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Es ward viel gelaufen bei Sherifmur, |
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Wir sind gelaufen und sie sind gelaufen, |
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Gelaufen einzeln und in Haufen. |
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Wir haben den linken Flügel geschlagen, |
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Der rechte Flügel hat uns geschlagen, |
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Eine Rennbahn war die ganze Flur, |
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Es ward viel gelaufen bei Sherifmur, |
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Wir sind gelaufen und sie sind gelaufen, |
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Gelaufen einzeln und in Haufen. |
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Rob Roy, o wärst du zu Hilf' uns gekommen, |
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Es hätt' ein andres Ende genommen, |
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So aber war das Ende nur: |
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Es ward viel gelaufen bei Sherifmur, |
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Wir sind gelaufen und sie sind gelaufen, |
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Gelaufen einzeln und in Haufen. |
Details zum Gedicht „Die einen sagen“
Theodor Fontane
3
18
111
1819 - 1898
Realismus
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Die einen sagen“ wurde von Theodor Fontane geschrieben, einem deutschen Schriftsteller und Poeten des 19. Jahrhunderts. Fontane war ein bedeutender Vertreter des literarischen Realismus, der sich in seiner Arbeit oft mit zeitgenössischen sozialen und politischen Themen auseinandersetzte.
Beim ersten Lesen erweckt das Gedicht den Eindruck, dass es einen Krieg oder eine Schlacht beschreibt. Die Hauptmessage des Gedichts scheint jedoch zu sein, dass Krieg und Gewalt oft zu keinem klaren Sieger oder Ergebnis führen. Stattdessen bringt kriegerische Auseinandersetzung meist nur Verwirrung, Chaos und Zerstörung mit sich, unabhängig davon, welche Seite den Eindruck hat, sie wäre die erfolgreiche.
Im Gedicht ist ein lyrisches Ich zu erkennen, das über die Schlacht von Sheriffmuir berichtet, eine reale historische Schlacht des 18. Jahrhunderts in Schottland. Das lyrische Ich vertritt eine fast zynische Perspektive auf das Geschehen und betrachtet den Kampf und dessen spielerische Bewegungen, statt sich auf die mögliche politische oder moralische Bedeutung zu konzentrieren.
Von der sprachlichen und formalen Gestaltung her steht das Gedicht in einem traditionellen Reim- und Versschema, mit regelmäßigen Strophen und einem wiederkehrenden Refrain („Wir sind gelaufen und sie sind gelaufen, / Gelaufen einzeln und in Haufen.“). Diese Regelmäßigkeit könnte die sinnlose Wiederholung und Endlosigkeit von kriegführenden Bewegungen unterstreichen, was durch die verhältnismäßig einfache und direkte Sprache des Gedichtes noch hervorgehoben wird.
Zusammenfassend kann man sagen, dass Fontanes Gedicht „Die einen sagen“ eine kritische und distanzierte Perspektive auf den Krieg einnimmt. Dabei benutzt er eine klare und direkte Sprache, um die Verwirrung und Sinnlosigkeit solcher Konflikte hervorzuheben.
Weitere Informationen
Das Gedicht „Die einen sagen“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Theodor Fontane. 1819 wurde Fontane in Neuruppin geboren. In der Zeit von 1835 bis 1898 ist das Gedicht entstanden. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Realismus kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Fontane ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 18 Versen mit insgesamt 3 Strophen und umfasst dabei 111 Worte. Weitere Werke des Dichters Theodor Fontane sind „Auf der Treppe von Sanssouci“, „Ausgang“ und „Barbara Allen“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Die einen sagen“ weitere 214 Gedichte vor.
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