O käm er wieder von Theodor Fontane

O käm' er wieder, mit Waffen scharf,
Der Bursch, den ich nicht nennen darf,
O käm' er wieder und käm' er schnell,
Hier ist sein Platz und seine Stell',
Ich wollt ihn schützen, wo immer er wär',
Und wären zehntausend um ihn her.
 
Von Tartan der Rock und die Hose dazu,
Die Mütze blau und geschnürt die Schuh,
Ein Hochlandsbursch vom Wirbel zur Zeh,
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Das ist der Bursch, mit dem ich geh',
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Und ich wollt' ihn schützen, wo immer er wär',
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Und wären zehntausend um ihn her.
 
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O ging' es wieder ins grüne Feld,
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Er ist ein König und ist ein Held,
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Auf seiner Brust der goldene Stern,
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Wo der uns leuchtet, da folgen wir gern,
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Und ich wollt' ihn schützen, wo immer er wär',
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Und wären zehntausend um ihn her.
 
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O säß' er wieder, der Erb' einer Kron',
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Auf seiner Väter heiligem Thron,
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Da wären vorüber Weh und Streit
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Und wir lebten wieder die goldene Zeit,
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Und ich wollt' ihn schützen, wo immer er wär',
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Und wären zehntausend um ihn her.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.5 KB)

Details zum Gedicht „O käm er wieder“

Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
24
Anzahl Wörter
172
Entstehungsjahr
1819 - 1898
Epoche
Realismus

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht „O käm' er wieder“ wurde von Theodor Fontane verfasst, einem bedeutenden deutschen Schriftsteller des Realismus, der von 1819 bis 1898 lebte.

Bereits beim ersten Lesen sticht die innige Zuneigung und Hingabe des lyrischen Ichs zu einer andere Person hervor. Strukturiert wird das Gedicht durch klar abgegrenzte Strophen und wiederkehrende Verse, die eine Art Refrain bilden.

Inhaltlich hat das Gedicht die treue und hoffnungsvolle Sehnsucht des lyrischen Ichs nach dem Wiederkommen einer Person zum Thema. Diese Person, ein junger Mann oder „Bursch“, wird stark idealisiert, er wird als Krieger und König beschrieben, auf dessen Rückkehr das lyrische Ich sich sehnt. Auch die bedingungslose Loyalität des lyrischen Ichs wird durch wiederholte Äußerungen des Schutzwunsches, trotz der überwältigenden zahlenmäßigen Überlegenheit der Gegner, unterstrichen.

Bezüglich der formalen Gestaltung fällt auf, dass das Gedicht in Reimpaaren geschrieben ist. Die anaphorische Wiederholung in den letzten beiden Versen jeder Strophe („und ich wollt' ihn schützen, wo immer er wär', und wären zehntausend um ihn her.“) ist ein rhetorisches Stilmittel, das Nachdruck verleiht und gleichzeitig den Zusammenhalt des Gedichts stärkt.

Die Sprache des Gedichts ist eindeutig und bildreich. Sie zeichnet ein lebhaftes und emphatisches Bild der gesuchten Person, von seinem Hochland-Kleid bis zu seinem goldenen Stern. Diese nuancierte Beschreibung baut ein starkes emotionales Engagement auf.

Zusammengefasst ist „O käm' er wieder“ ein emotional geladenes Gedicht mit einer klaren Botschaft. Fontanes Sprache und Form unterstreichen den hoffnungsvollen Wunsch des lyrischen Ichs nach dem Wiederkommen eines idealisierten jungen Mannes und verdeutlichen die Bereitschaft zur Selbstaufopferung und bedingungslosen Loyalität des lyrischen Ichs gegenüber dieser Person.

Weitere Informationen

Theodor Fontane ist der Autor des Gedichtes „O käm er wieder“. Der Autor Theodor Fontane wurde 1819 in Neuruppin geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1835 und 1898. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Realismus zugeordnet werden. Der Schriftsteller Fontane ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das 172 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 24 Versen mit insgesamt 4 Strophen. Theodor Fontane ist auch der Autor für Gedichte wie „An Lischen“, „An Marie“ und „An meinem Fünfundsiebzigsten“. Zum Autor des Gedichtes „O käm er wieder“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 214 Gedichte vor.

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