Berg’ und Burgen schau’n herunter von Heinrich Heine

Berg’ und Burgen schau’n herunter
In den spiegelhellen Rhein,
Und mein Schiffchen segelt munter,
Rings umglänzt von Sonnenschein.
 
Ruhig seh’ ich zu dem Spiele
Goldner Wellen, kraus bewegt;
Still erwachen die Gefühle,
Die ich tief im Busen hegt’.
 
Freundlich grüßend und verheißend
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Lockt hinab des Stromes Pracht;
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Doch ich kenn’ ihn, oben gleißend,
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Birgt sein Inn’res Tod und Nacht.
 
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Oben Lust, im Busen Tücken,
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Strom, du bist der Liebsten Bild!
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Die kann auch so freundlich nicken,
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Lächelt auch so fromm und mild.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.3 KB)

Details zum Gedicht „Berg’ und Burgen schau’n herunter“

Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
16
Anzahl Wörter
84
Entstehungsjahr
1817–1821
Epoche
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht „Berg' und Burgen schau’n herunter“ stammt von dem Dichter Heinrich Heine, der ein wichtiger Vertreter der literarischen Epoche des Vormärz in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ist. Auf den ersten Eindruck wirkt das Gedicht ruhig und harmonisch, da die Natur mit ihren Bergen, Burgen und dem Rhein als ein Ort der Idylle und Schönheit dargestellt ist.

Inhaltlich ist das lyrische Ich in diesem Gedicht auf einem Schiff auf dem Rhein unterwegs, umgeben von der Schönheit der Natur, die im Sonnenschein leuchtet. Das lyrische Ich betrachtet ruhig das Spiel der goldenen Wellen und nimmt seine inneren Gefühle wahr, die in seiner Brust schlummern. Der Fluss wird zunächst positiv charakterisiert, da er freundlich grüßt und verheißend lockt. Doch das lyrische Ich hat auch eine kritische Sicht auf den Fluss, da er weiß, dass unter der glänzenden Oberfläche Tod und Nacht verborgen sind.

Am Ende des Gedichts wird der Fluss mit der Geliebten des lyrischen Ichs verglichen. Sie kann auch freundlich sein und mild lächeln, doch wie der Fluss birgt sie in ihrem Inneren Tücken. Hier zeigt sich eine kritische Haltung des lyrischen Ichs gegenüber der Schönheit, die trügerisch sein kann, wenn sie nur oberflächlich betrachtet wird.

Auf der formalen Ebene besteht das Gedicht aus vier Strophen mit jeweils vier Versen. Die Sprache ist eher einfach gehalten, dennoch schafft Heine durch den Einsatz von bildhaften Metaphern („goldene Wellen“, „Spiegelheller Rhein“) eine intensive, sinnliche Atmosphäre. Der Fluss als zentrales Motiv und die Wiederkehr von Wörtern wie „Sonnenschein“, „Gefühle“ und „Busen“ unterstreichen den emotionalen Gehalt des Gedichts. Zudem werden sowohl Natur als auch die Liebe als zentrale Themen aufgegriffen, die für Heine typisch sind.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Berg’ und Burgen schau’n herunter“ des Autors Heinrich Heine. Im Jahr 1797 wurde Heine in Düsseldorf geboren. Entstanden ist das Gedicht im Jahr 1821. In Hamburg ist der Text erschienen. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Junges Deutschland & Vormärz zugeordnet werden. Der Schriftsteller Heine ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 84 Wörter. Es baut sich aus 4 Strophen auf und besteht aus 16 Versen. Die Gedichte „Ach, wenn ich nur der Schemel wär’“, „Ahnung“ und „Allnächtlich im Traume seh’ ich dich“ sind weitere Werke des Autors Heinrich Heine. Zum Autor des Gedichtes „Berg’ und Burgen schau’n herunter“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 535 Gedichte vor.

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