Pflaumenregen von Friedrich Wilhelm Güll

Es steht ein Baum im Garten,
von Pflaumen voll und schwer.
Die Kinder drunten warten
und lauschen ringsumher,
ob nicht der Wind ihn rüttelt
und all die Pflaumen schüttelt,
daß alle purzeln kreuz und quer.
Doch horcht, wie's rauscht und rappelt!
Im Wald wacht auf der Wind.
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Schon zischelt er und zappelt
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und trappelt her geschwind
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und wiegt und biegt die Äste,
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daß schier in ihrem Neste
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die Finken nimmer sicher sind.
 
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Nun fällt ein Pflaumenregen,
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der aber macht nicht naß.
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Im Gras herumzufegen,
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ist da der größte Spaß.
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O Wind, o Wind, o rüttle,
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o Wind, o Wind, o schüttle!
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Wir grapsen ohne Unterlaß.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.4 KB)

Details zum Gedicht „Pflaumenregen“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
21
Anzahl Wörter
105
Entstehungsjahr
1812 - 1879
Epoche
Klassik,
Romantik,
Biedermeier

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Pflaumenregen“ wurde von Friedrich Wilhelm Güll verfasst, einem deutschen Dichter und Schriftsteller, der von 1812 bis 1879 lebte. Er gehört zur Ära des Biedermeiers und des Realismus und ist bekannt für seine volkstümlichen und kindergerechten Gedichte.

Schon beim ersten Lesen wird deutlich, dass das Gedicht eine angenehme Atmosphäre schafft. Es vermittelt den Eindruck eines heiteren und sorglosen Sommertages.

Inhaltlich geht es in dem Gedicht um Kinder, die erwartungsvoll unter einem voll beladenen Pflaumenbaum stehen und darauf hoffen, dass der Wind die Früchte herunterschüttelt. Mit Begriffen des Hör- und Fühlsinns wie „lauschen“, „rappeln“ und „zischeln“ wird die Spannung aufgebaut, bis schließlich der „Pflaumenregen“ einsetzt - eine reizvolle Alliteration, die sowohl das Element des Regens als auch das Fallen der Pflaumen bildlich vor Augen führt. Dieses Ereignis wird als großer Spaß und aufregende Aktivität für die Kinder dargestellt.

In Bezug auf die Aussage des Gedichts scheint das lyrische Ich eine klassische Kindheitserfahrung zu beschreiben und die Freude, mit der Kinder unspektakulären Aktivitäten wie das Sammeln gefallener Pflaumen nachgehen. Dabei werden die Freuden der Natur und der einfachen Dinge des Lebens gefeiert.

Mit Blick auf die Form und Sprache des Gedichts fällt auf, dass dieses aus zwei Strophen mit insgesamt 21 Versen besteht. Im Versmaß liegt ein jambischer Vierheber vor. Zudem ist eine klare Reimstruktur vorhanden. Besonders bemerkenswert ist die Sprachbildlichkeit und die Lautmalerei, durch die der Wind und das Fallen der Pflaumen lebendig gemacht werden. Ebenfalls bemerkenswert ist der Einsatz von direkt angesprochenen Aufforderungen an den Wind in der zweiten Strophe („O Wind, o Wind, o rüttle, / o Wind, o Wind, o schüttle!“), was dem Gedicht einen spielerischen und belebenden Charakter verleiht.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Pflaumenregen“ des Autors Friedrich Wilhelm Güll. Güll wurde im Jahr 1812 in Ansbach geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1828 und 1879. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zu den Epochen Klassik, Romantik, Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz oder Realismus zu. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Basis geschehen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben bei Verwendung. Das vorliegende Gedicht umfasst 105 Wörter. Es baut sich aus 2 Strophen auf und besteht aus 21 Versen. Der Dichter Friedrich Wilhelm Güll ist auch der Autor für Gedichte wie „Der Mann von Schnee“, „Der erste Schnee“ und „Das Büblein auf dem Eise“. Zum Autor des Gedichtes „Pflaumenregen“ haben wir auf abi-pur.de weitere 12 Gedichte veröffentlicht.

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