Das Krokodil von Hermann Lingg

Im heil'gen Teich zu Singapur,
Da liegt ein altes Krokodil
Von äußerst grämlicher Natur
Und kaut an einem Lotosstiel.
Es ist ganz alt und völlig blind,
Und wenn es einmal friert des Nachts,
So weint es wie ein kleines Kind,
Doch wenn ein schöner Tag ist, lacht's.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Das Krokodil“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
47
Entstehungsjahr
1820 - 1905
Epoche
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz,
Realismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Das Krokodil“ wurde von Hermann Lingg verfasst und stammt aus der Zeit um das 19. Jahrhundert, genauer gesagt liegt der Lebenszeitraum des Autors zwischen 1820 und 1905.

Das Gedicht vermittelt auf den ersten Blick einen humorvollen und leicht melancholischen Eindruck. Der Autor kreierte eine faszinierende Szenerie, in der ein Krokodil, das in einem heiligen Teich in Singapur lebt, als Protagonist vorgestellt wird.

Inhaltlich geht es um ein altes, blindes Krokodil, das sowohl physisch als auch emotionell menschenähnliche Eigenschaften besitzt. Es kaut auf einem Lotosstiel und es wird suggeriert, dass es sowohl in der Lage ist zu weinen, wenn es kalt wird, als auch zu lachen, wenn das Wetter günstig ist. Das Krokodil steht möglicherweise als eine Metapher für das allgemein menschliche Dasein, in dem Freude und Leid, Lachen und Weinen eng miteinander verbunden sind.

In Form und Sprache ist das Gedicht recht schlicht gehalten. Es besteht aus einer einzigen achtreihigen Strophe. Die Verse sind kurz und schnörkellos, was der klaren Aussage des Gedichtes zugutekommt. Der Sprachstil, der auf Unmittelbarkeit und Einfachheit abzielt, lässt die Emotionen und Situationen, die das lyrische Ich beschreibt, greifbar und lebendig werden. Auffällig ist der Kontrast in der Beschreibung des Krokodils, der sowohl Bilder von Alter und Schwäche (blind, friert, weint) als auch der Widerstandsfähigkeit und Lebensfreude (lacht an schönen Tagen) hervorruft. Die menschlichen Eigenschaften, die dem Krokodil zugeschrieben werden, verleihen dem Gedicht Tiefe und Komplexität und lassen Raum für vielfältige Interpretationen.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Das Krokodil“ ist Hermann Lingg. Geboren wurde Lingg im Jahr 1820 in Lindau am Bodensee. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1836 und 1905. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text den Epochen Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus, Naturalismus oder Moderne zugeordnet werden. Bei Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit der Zuordnung. Die Auswahl der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und muss daher nicht unbedingt richtig sein. Das 47 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 8 Versen mit nur einer Strophe. Die Gedichte „Attila’s Schwert“, „Die Fieberkranke“ und „Passionsblume“ sind weitere Werke des Autors Hermann Lingg. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Das Krokodil“ weitere 20 Gedichte vor.

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