An meine Taschenuhr von Christian Morgenstern

Du schlimme Uhr, du gehst mir viel zu schnell;
und doch - dich schauend, sah ich selber hell.
Unschuldig Räderwerk, was schalt ich dich?
Ich geh zu langsam, ach zu langsam - ich.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.4 KB)

Details zum Gedicht „An meine Taschenuhr“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
4
Anzahl Wörter
33
Entstehungsjahr
1871 - 1914
Epoche
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „An meine Taschenuhr“ wurde von Christian Morgenstern verfasst, der von 1871 bis 1914 lebte. Aufgrund des Zeitraums in dem der Autor lebte, kann man das Werk dem späten Realismus und bereits der Moderne zuordnen.

Der erste Eindruck des Gedichts ist von einer gewissen Beklommenheit geprägt. Es wird deutlich, dass das lyrische Ich eine innere Unruhe und Unzufriedenheit verspürt.

Der Inhalt des Gedichts lässt sich folgendermaßen zusammenfassen: Das lyrische Ich richtet seine Worte an seine Taschenuhr und kritisiert zunächst, dass sie zu schnell geht. Es wäre unmittelbar zu schließen, dass es sich dabei um die zu schnell vergehende Zeit handelt. Im Verlauf des Gedichts wird jedoch klar, dass es nicht die Uhr bzw. die Zeit ist, auf die der Sprecher sauer ist, sondern dass er sich darüber ärgert, dass er selbst zu langsam ist. Indem es sich selbst kritisiert, greift das lyrische Ich ein universelles Thema auf: Die Unzufriedenheit mit dem eigenen Fortschritt und Tempo im Leben.

Formal besteht das Gedicht aus einer Strophe mit vier Versen. Bereits im ersten Vers zeigt sich die Metaphorik, die die Uhr bzw. die Zeit als 'schlimm' bezeichnet. Es handelt sich hier um eine Übertragung menschlicher Eingenschaften auf einen Gegenstand, die sogenannte Vermenschlichung oder Personifikation. Morgenstern nutzt eine einfache, alltägliche Sprache, was zur Verständlichkeit und Relatability des Themas beiträgt. Die Zeilensprünge lenken die Aufmerksamkeit des Lesers auf die bestimmten emotional beladenen Momenten im Gedicht. Sein Reimschema ist ABAB, und er benutzt häufig das Stilmittel der Enjambements, um eine zusätzliche Dynamik in das Gedicht zu bringen.

Insgesamt wirkt das Gedicht sowohl inhaltlich als auch formal als ein Ausdruck von Morgensterns eigener Weltanschauung und seiner Suche nach der richtigen Lebensgeschwindigkeit in einer sich schnell verändernden Welt.

Weitere Informationen

Das Gedicht „An meine Taschenuhr“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Christian Morgenstern. 1871 wurde Morgenstern in München geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1887 und 1914. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht der Epoche Moderne zuordnen. Bei dem Schriftsteller Morgenstern handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 4 Versen mit nur einer Strophe und umfasst dabei 33 Worte. Weitere Werke des Dichters Christian Morgenstern sind „Das Auge der Maus“, „Das Böhmische Dorf“ und „Das Fest des Wüstlings“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „An meine Taschenuhr“ weitere 189 Gedichte vor.

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