Auf dem Fliegenplaneten von Christian Morgenstern

Auf dem Fliegenplaneten,
da geht es dem Menschen nicht gut:
Denn was er hier der Fliege,
die Fliege dort ihm tut.
 
An Bändern voll Honig kleben
die Menschen dort allesamt,
und andere sind zum Verleben
in süßliches Bier verdammt.
 
In einem nur scheinen die Fliegen
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dem Menschen vorauszustehn:
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Man bäckt uns nicht in Semmeln,
12 
noch trinkt man uns aus Versehn.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.9 KB)

Details zum Gedicht „Auf dem Fliegenplaneten“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
60
Entstehungsjahr
1910
Epoche
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Auf dem Fliegenplaneten“ wurde von Christian Morgenstern verfasst, einem bedeutenden deutscher Dichter und Schriftsteller, der von 1871 bis 1914 lebte. Das Werk kann somit in den Kontext der späten Romantik und des beginnenden 20. Jahrhunderts eingeordnet werden.

Beim ersten Lesen wirkt das Gedicht humorvoll, grotesk und surrealistisch. Der Autor beschreibt einen fiktiven Planeten, auf dem die Rollen von Menschen und Fliegen vertauscht sind. Anstatt Menschen, die Fliegen quälen, sind es hier die Fliegen, die die Menschen quälen.

Inhaltlich vermittelt das lyrische Ich eine Art gerechter Vergeltung oder Karmas. Von Menschen gefangen und getötet, erlangen Fliegen auf ihrem eigenen Planeten eine übergeordnete Macht und quälen Menschen in ähnlicher Weise, wie sie auf der Erde gequält werden. Diese Darstellung kann als Kritik an der menschlichen Behandlung von Tieren und Insekten gesehen werden, die oftmals als lästig und minderwertig betrachtet werden.

Die Form des Gedichts ist durch drei Strophen mit jeweils vier Versen gekennzeichnet. Dies schafft eine klare Struktur und einen rhythmischen Fluss. Der Reim, der sich durch alle Strophen zieht, unterstützt diesen Rhythmus und erzeugt eine gewisse Leichtigkeit, die im Kontrast zur eigentlich ziemlich ernsten Botschaft steht.

Die Sprache des Gedichts ist einfach und unverschnörkelt. Die bildhaften Beschreibungen wie „An Bändern voll Honig kleben“ oder „in süßliches Bier verdammt“ sind jedoch stark und eindrücklich. Sie erzeugen ein lebhaftes Bild und laden den Leser dazu ein, über die Botschaft des Gedichts nachzudenken.

Zusammenfassend ist „Auf dem Fliegenplaneten“ ein faszinierendes Gedicht, das trotz seines humorvollen und surreal erscheinenden Inhalts eine ernste Botschaft vermittelt. Morgenstern nutzt Bildsprache und Reim, um die Aufmerksamkeit des Lesers auf die Art und Weise zu lenken, wie Menschen mit anderen Lebewesen umgehen.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Auf dem Fliegenplaneten“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Christian Morgenstern. Geboren wurde Morgenstern im Jahr 1871 in München. Die Entstehungszeit des Gedichtes geht auf das Jahr 1910 zurück. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Moderne zugeordnet werden. Der Schriftsteller Morgenstern ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 60 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 12 Versen. Die Gedichte „Anto-logie“, „Bedenke, Freund, was wir zusammen sprachen“ und „Bim, Bam, Bum“ sind weitere Werke des Autors Christian Morgenstern. Zum Autor des Gedichtes „Auf dem Fliegenplaneten“ haben wir auf abi-pur.de weitere 189 Gedichte veröffentlicht.

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