Die Elster von Christian Morgenstern

Ein Bach, mit Namen Elster, rinnt
durch Nacht und Nebel und besinnt
inmitten dieser stillen Handlung
sich seiner einstigen Verwandlung,
die ihm vor mehr als tausend Jahren
von einem Magier widerfahren.
 
Und wie so Nacht und Nebel weben,
erwacht in ihm das alte Leben,
Er fährt in eine in der Nähe
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zufällig eingeschlafene Krähe
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und fliegt, dieweil sein Bett verdorrt,
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wie dermaleinst als Vogel fort.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.8 KB)

Details zum Gedicht „Die Elster“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
65
Entstehungsjahr
1871 - 1914
Epoche
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Die Elster“ stammt von Christian Morgenstern, einem deutschen Autor, der im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert lebte und arbeitete. Daher lassen sich einige Elemente seines Schreibens dem Symbolismus zuordnen, einer literarischen Bewegung, die sich durch ihre Betonung der Emotionen und des Unterbewusstseins auszeichnet.

Der erste Eindruck des Gedichts ist geheimnisvoll und magisch. Diese Stimmung wird durch die Beschreibung der Szenerie hergestellt - ein Bach namens Elster gleitet durch die Nacht und den Nebel. In diesem Gewässer scheint es eine Art bewusste Erinnerung oder Selbstbewusstsein zu geben, da es sich an eine ehemalige Verwandlung erinnert. Diese Verwandlung wurde ihm durch einen Magier zugefügt und geschah vor mehr als tausend Jahren.

Im nächsten Stück des Gedichts wird die Verwandlung konkretisiert: Der Fluss „erwacht“ zum alten Leben und schlüpft in einen in der Nähe schlafenden Rabenvogel. Der Bach trocknet aus, während der Vogel aufsteigt und davonfliegt, so wie er es „einst“ getan hat. Das Geschehen ist von einer magischen Aura umgeben und suggeriert das Bild eines wieder belebten, mythischen Fluss-Geistes.

Formal besteht das Gedicht aus zwei Strophen, die jeweils sechs Verszeilen haben. Dies verleiht dem Gedicht eine symmetrische, ausgewogene Struktur. In seinem Sprachstil verwendet Morgenstern eine eindringliche, lebendige Bildsprache. Die benutzten Metaphern und Symbole sind stark und fesselnd, was den Leser dazu einlädt, tiefer in das Gedicht einzutauchen und es weiter zu erforschen. Insgesamt ist „Die Elster“ ein faszinierendes Gedicht, das die geheimnisvolle Schönheit der Natur und das Mysterium tiefgründiger Verwandlung einfängt.

Weitere Informationen

Christian Morgenstern ist der Autor des Gedichtes „Die Elster“. Geboren wurde Morgenstern im Jahr 1871 in München. In der Zeit von 1887 bis 1914 ist das Gedicht entstanden. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her der Epoche Moderne zuordnen. Bei Morgenstern handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 2 Strophen und umfasst dabei 65 Worte. Weitere Werke des Dichters Christian Morgenstern sind „Bim, Bam, Bum“, „Brief einer Klabauterfrau“ und „Brüder!“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Die Elster“ weitere 189 Gedichte vor.

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