Der Frühling und der Herbst von Gottlieb Konrad Pfeffel

Niemals ist doch der Mensch mit meinen Gaben zufrieden,
Sagte zum Frühling der Herbst; dir nur lächelt sein Gruß.
Freund, versetzte der Lenz, so will es die Sitte hienieden;
Für den Sterblichen ist Hoffnung mehr als Genuß.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Der Frühling und der Herbst“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
4
Anzahl Wörter
37
Entstehungsjahr
1805
Epoche
Klassik,
Romantik

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Der Frühling und der Herbst“ wurde von Gottlieb Konrad Pfeffel verfasst, der von 1736 bis 1809 lebte. Daher kann das Gedicht in den Kontext der Literatur der Aufklärung und der beginnenden Weimarer Klassik eingeordnet werden.

Auf den ersten Blick wirkt das Gedicht wie ein Dialog zwischen den Jahreszeiten Herbst und Frühling und spricht somit thematisch sogleich eine gewisse Naturverbundenheit an.

Inhaltlich geht es um die menschliche Unzufriedenheit und die Sehnsucht nach Hoffnung und Zukunft. Die erste Zeile zeigt die Unzufriedenheit des Menschen mit dem, was er hat. Der Herbst, als symbolischer Vertreter für das Ende, beschwert sich, dass der Mensch nur dem Frühling, dem Vertreter des Anfangs und der Hoffnung, zuwendet. Der Frühling antwortet, dass dies die Gewohnheit der Menschen auf der Erde sei und für sie Hoffnung mehr zählt als Genuss, damit wird auch eine kritische Reflexion über die Natur des Menschen geäußert.

Formal handelt es sich bei dem Gedicht um eine vierzeilige Strophe, die in einem Dialogstil gehalten ist und eine szenische Darstellung wählt. Der Sprachstil ist klar und verständlich, besitzt aber durch die metaphorische Ebene der Jahreszeiten eine poetische Tiefe.

Die Aussage und Stilistik des Gedichts sind somit typisch für die Aufklärung, in der Rationalität und Kritik eine große Rolle spielten. Pfeffel lenkt die Kritik hier auf die Tatsache, dass Menschen oft nach mehr streben und das vorhandene nicht zu schätzen wissen, was auch eine moralische Dimension hat. Das Gedicht verdeutlicht diese Aussage durch die gelungene Verwendung von personifizierten Jahreszeiten als metaphorische Figuren.

Weitere Informationen

Gottlieb Konrad Pfeffel ist der Autor des Gedichtes „Der Frühling und der Herbst“. Geboren wurde Pfeffel im Jahr 1736 in Colmar. 1805 ist das Gedicht entstanden. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text den Epochen Klassik oder Romantik zugeordnet werden. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben zur Epoche bei Verwendung. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Das 37 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 4 Versen mit nur einer Strophe. Weitere bekannte Gedichte des Autors Gottlieb Konrad Pfeffel sind „Vergangenheit“, „Diogen und der Bettler“ und „Am Grab der Gattin sprach zum trauernden Geleite“. Zum Autor des Gedichtes „Der Frühling und der Herbst“ haben wir auf abi-pur.de keine weiteren Gedichte veröffentlicht.

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