Der Schmied von Ludwig Uhland

Ich hör' meinen Schatz
Der Hammer er schwinget,
Das rauschet, das singet,
Das bringt in die Weite
Wie Glockengeläute
Durch Gassen und Platz.
 
Am schwarzen Kamin,
Da sitzet mein Lieber,
Doch geh' ich vorüber,
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Die Bälge dann sausen,
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Die Flammen aufbrausen
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Und lodern um ihm.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.7 KB)

Details zum Gedicht „Der Schmied“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
45
Entstehungsjahr
1787 - 1862
Epoche
Romantik

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Der Schmied“ wurde von Ludwig Uhland verfasst, der vom 26. April 1787 bis zum 13. November 1862 lebte. Wir können das Werk demnach in die Epoche der Romantik einordnen, in der Uhland eine prominente Figur war.

Auf den ersten Eindruck hin handelt das Gedicht von der Wahrnehmung und Wertschätzung der alltäglichen Arbeit eines Schmieds. Es werden sowohl visuelle als auch akustische Bilder vermittelt, die eine lebhafte Szene malt.

Rein inhaltlich beschreibt das lyrische Ich im Gedicht seinen Partner, der offenbar als Schmied arbeitet. Dieser wird im Rückzugsort seiner Tätigkeit, dem Kamin, verehrt. Die Hammerschläge und das Feuer werden als konstantes, beruhigendes Geräusch dargestellt, ähnlich dem Glockenläuten. Wenn das lyrische Ich am Kamin vorbeigeht, intensivieren sich die Aktivitäten des Schmieds. Das könnte darauf hindeuten, dass das lyrische Ich die Handwerkskunst seines Geliebten bewundert und seine Arbeit als Ausdruck seiner Männlichkeit und Kraft versteht.

Formal besteht das Gedicht aus zwei Strophen mit jeweils sechs Versen. Die Sprache ist weder hochgestochen noch übermäßig poetisch, sondern eher nüchtern und alltäglich, was die Handwerklich-Alltägliche Thematik unterstreicht. Sowohl die Schönheit als auch die Schwere der Arbeit werden hervorgehoben, indem sowohl ruhige als auch dynamische Bilder gewählt werden. Der Schmiedsberuf wird dabei als etwas Ehrhaftes und Respektables dargestellt und gibt dem Gedicht einen volksliedhaften Charakter, welcher typisch für Uhlands Arbeitsweise ist.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Der Schmied“ ist Ludwig Uhland. 1787 wurde Uhland in Tübingen geboren. Das Gedicht ist in der Zeit von 1803 bis 1862 entstanden. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her der Epoche Romantik zuordnen. Der Schriftsteller Uhland ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche.

Vom Ende des 18. Jahrhunderts bis in das 19. Jahrhundert hinein dauerte die kulturgeschichtliche Epoche der Romantik an. Ihre Auswirkungen waren in der Literatur, der Kunst aber auch der Philosophie und Musik spürbar. Bis in das Jahr 1804 hinein spricht man in der Literatur von der Frühromantik, bis 1815 von der Hochromantik und bis 1848 von der Spätromantik. Die Epoche der Romantik entstand in Folge politischer Krisen und gesellschaftlicher Umbrüche. In ganz Europa fand ein Übergang von der feudalen zur bürgerlichen Gesellschaft statt. Gleichzeitig bildete sich ein bürgerliches Selbstbewusstsein heraus. Technologischer Fortschritt und Industrialisierung sind prägend für diese Zeit. Die zentralen Motive der Literatur der Romantik sind das Schaurige, Unterbewusste, Fantastische, Leidenschaftliche, Individuelle, Gefühlvolle und Abenteuerliche, welche die Grenzen des Verstandes sprengen und erweitern sollen und sich gegen das bloße Nützlichkeitsdenken sowie die Industrialisierung richten. Die Schriftsteller der Romantik sehnen sich nach der Einheit von Geist und Natur. Ein Hinwenden zum Mittelalter ist erkennbar. So werden Kunst und Architektur dieser vergangenen Zeit geschätzt. Die Missstände dieser Zeit bleiben jedoch unerwähnt. Die äußere Form von romantischer Literatur ist völlig offen. Kein festgesetztes Schema grenzt die Literatur ein. Dies steht ganz im Gegensatz zu den strengen Normen der Klassik. In der Romantik entstehen erstmals Sammlungen so genannter Volkspoesie. Bekannte Beispiele dafür sind Grimms Märchen und die Liedersammlung Des Knaben Wunderhorn. Doch bereits unmittelbar nach Erscheinen der Werke wurde die literarische Bearbeitung (Schönung) durch die Autoren kritisiert, die damit ihre Rolle als Chronisten weit hinter sich ließen.

Das vorliegende Gedicht umfasst 45 Wörter. Es baut sich aus 2 Strophen auf und besteht aus 12 Versen. Die Gedichte „Am 18. Oktober 1816“, „Auf den Tod eines Kindes“ und „Das Schifflein“ sind weitere Werke des Autors Ludwig Uhland. Zum Autor des Gedichtes „Der Schmied“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 57 Gedichte vor.

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