Im Park von Georg Trakl

Wieder wandelnd im alten Park,
O! Stille gelb und roter Blumen.
Ihr auch trauert, ihr sanften Götter,
Und das herbstliche Gold der Ulme.
Reglos ragt am bläulichen Weiher
Das Rohr, verstummt am Abend die Drossel.
O! dann neige auch du die Stirne
Vor der Ahnen verfallenem Marmor.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Im Park“

Autor
Georg Trakl
Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
47
Entstehungsjahr
1887 - 1914
Epoche
Expressionismus

Gedicht-Analyse

Autor des vorgelegten Gedichts ist Georg Trakl, ein bekannter Vertreter des österreichischen Expressionismus am Anfang des 20. Jahrhunderts. Angesichts seines Todesjahrs 1914 könnte man annehmen, dass das Gedicht ungefähr in diesem Zeitraum entstanden ist, eine Phase voller Umbrüche und Turbulenzen, die sich in der Lyrik jener Zeit oft in düsteren, emotional aufgeladenen Bildern spiegelt.

Beim ersten Eindruck wirkt das Gedicht introspektiv, melancholisch und gedämpft, geprägt von einer Atmosphäre der Stille und des Verfalls. Die wiederholte Verwendung des Ausrufs „O!“ unterstreicht dabei die emotionale Tiefe des Gedichts.

Inhaltlich beschreibt das lyrische Ich einen Spaziergang in einem alten Park im Herbst. Dabei richtet sich seine Aufmerksamkeit auf den Zustand der Natur: die Blumen, die Götter (wahrscheinlich Statuen), die Bäume – alles scheint zu trauern und zu verfallen. Besonders der letzte Vers, in dem das lyrische Ich den Leser auffordert, sich vor dem „verfallenem Marmor“ der Ahnen zu verbeugen, scheint seine Auseinandersetzung mit Themen wie Vergänglichkeit und Tod zu verdeutlichen.

Formal besteht das Gedicht aus einer einzigen Strophe mit acht Versen. Die Sprache ist bildhaft und metaphorisch, wobei die verwendeten Bilder – wie das „herbstliche Gold der Ulme“ oder „das Rohr, verstummt am Abend“ – stark auf eine Stimmung der Melancholie und des Verfalls hinweisen.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass Trakls Gedicht ein typisches Beispiel der expressionistischen Lyrik darstellt: Es spiegelt die inneren Gefühle und Gedanken des lyrischen Ichs wider, indem es die äußere Welt auf suggestiv emotionale und symbolisch aufgeladene Weise darstellt. Die Themen des Vergehens und Verfalls können dabei als metaphorische Ausdrucksmittel für die Unsicherheit und die existenzielle Angst gesehen werden, die Trakl und seine Zeitgenossen in einer von Umbrüchen und Krisen geprägten Zeit erlebten.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Im Park“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Georg Trakl. Im Jahr 1887 wurde Trakl in Salzburg geboren. Im Zeitraum zwischen 1903 und 1914 ist das Gedicht entstanden. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Expressionismus zugeordnet werden. Der Schriftsteller Trakl ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das 47 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 8 Versen mit nur einer Strophe. Georg Trakl ist auch der Autor für Gedichte wie „Der Spaziergang“, „Die Bauern“ und „Die Raben“. Zum Autor des Gedichtes „Im Park“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 60 Gedichte vor.

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