Im Frühling von Georg Trakl

Leise sank von dunklen Schritten der Schnee,
Im Schatten des Baums
Heben die rosigen Lider Liebende.
 
Immmer folgt den dunklen Rufen der Schiffer
Stern und Nacht;
Und die Ruder schlagen leise im Takt.
 
Balde an verfallener Mauer blühen
Die Veilchen,
Ergrünt so stille die Schläfe des Einsamen.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.6 KB)

Details zum Gedicht „Im Frühling“

Autor
Georg Trakl
Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
9
Anzahl Wörter
47
Entstehungsjahr
1887 - 1914
Epoche
Expressionismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Im Frühling“ wurde von Georg Trakl verfasst, einem österreichischen Lyriker, der zur Zeit des Expressionismus lebte und arbeitete. Der Zeitraum des Expressionismus erstreckte sich von etwa 1910 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs im Jahr 1945. Trakls kurzes Leben (1887-1914) und seine Werke fallen somit in dieses Zeitalter.

Auf den ersten Blick erweckt das Gedicht einen melancholischen Eindruck. Es enthält einen starken Kontrast zwischen der Schönheit des Frühlings und dem dunklen Schatten menschlicher Existenz, der durch die Themen Liebe, Einsamkeit und Vergänglichkeit symbolisiert wird. Dieser Kontrast spiegelt die Stimmung der expressionistischen Ära wider, die von einer tiefgreifenden Skepsis gegenüber traditionellen Werten und Strukturen geprägt war und manchmal hoffnungslos und tief traurig anmutete.

Inhaltlich erinnert das Gedicht an einen Spaziergang im Frühling. Es beginnt mit der Beschreibung von „dunklen Schritten“, die Schnee hinterlassen. Diese Phrase mag beunruhigend klingen, sie ist aber auch symbolisch für den Übergang vom Winter zum Frühling. Im zweiten Vers hebt Trakl das Bild einer Liebesszene hervor, die sich im Schatten eines Baumes abspielt. Die pinkfarbenen Augenlider der Liebenden stehen für die Zartheit und Romantik des Augenblicks.

In der zweiten Strophe beschreibt der Dichter einen Schiffer, der den dunklen Fluss hinunterfährt. Die Sterne und die Nacht folgen seinen Rufen, und die Ruder schlagen sanft im Takt. Dieses Bild vermittelt eine gewisse Ruhe und Harmonie, symbolisiert aber vielleicht auch die Reise des Lebens und das unausweichliche Fortschreiten der Zeit.

Die dritte Strophe endet mit der Wiedergeburt des Lebens im Frühling. Die Veilchen erblühen an einer verfallenen Mauer und das grüne Gras wächst dort, wo einst der Einsame lag. Dies könnte eine Anspielung auf die Vergänglichkeit des Lebens und den unaufhaltsamen Zyklus von Geburt, Tod und Wiedergeburt sein.

Die Form des Gedichts ist eher traditionell mit drei Strophen zu je drei Versen. Die Sprache ist bildreich und suggestiv, voller symbolischer Anspielungen und metaphorischer Ausdrücke. Trakl benutzt eine einprägsame und aussagekräftige Sprache, um dunkle und komplexe Themen zu erforschen. Diese einfache, aber dennoch tiefe lyrische Sprache ist typisch für Trakls Werke und den expressionistischen Stil im Allgemeinen.

Weitere Informationen

Georg Trakl ist der Autor des Gedichtes „Im Frühling“. Der Autor Georg Trakl wurde 1887 in Salzburg geboren. In der Zeit von 1903 bis 1914 ist das Gedicht entstanden. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zur Epoche Expressionismus zu. Der Schriftsteller Trakl ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das 47 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 9 Versen mit insgesamt 3 Strophen. Der Dichter Georg Trakl ist auch der Autor für Gedichte wie „Die Raben“, „Die Ratten“ und „Die junge Magd“. Zum Autor des Gedichtes „Im Frühling“ haben wir auf abi-pur.de weitere 60 Gedichte veröffentlicht.

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Das Video mit dem Titel „Im Frühling von Georg Trakl, von Ole Irenäus Wieröd vorgetragen“ wurde auf YouTube veröffentlicht. Unter Umständen sind 2 Klicks auf den Play-Button erforderlich um das Video zu starten.

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