Die neue Muse von Heinrich Seidel

Cretins, Verrückte, und kranke Leute,
Das sind die Helden der Dichter von heute!
Ihre Muse riecht nach Schnaps und Karbol
Und fühlt sich nur in der Gosse wohl.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Die neue Muse“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
4
Anzahl Wörter
28
Entstehungsjahr
1842 - 1906
Epoche
Realismus,
Naturalismus,
Moderne

Gedicht-Analyse

Dieses Gedicht „Die neue Muse“ wurde von Heinrich Seidel verfasst, einem deutschen Ingenieur und Schriftsteller, der in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts lebte. Das Gedicht könnte also in die späte Phase der Romantik, einer Epoche, die von etwa 1795 bis 1848 dauerte, oder in die Epoche des Realismus von 1850 bis 1890 eingeordnet werden.

Beim ersten Eindruck fällt die kritische und spöttische Haltung des Autors auf, der den Zustand der zeitgenössischen Literatur, repräsentiert durch die 'neue Muse', prangert.

Das Gedicht besteht aus nur einer Strophe mit vier Versen. Der Inhalt des Gedichts lässt sich so zusammenfassen: Seidel kritisiert die Schriftsteller seiner Zeit, welche in seinen Augen „Cretins, Verrückte, und kranke Leute“ idealisieren. Er behauptet, dass deren Inspirationsquelle (repräsentiert durch die 'neue Muse') nach Schnaps und Karbol, einem Desinfektionsmittel, riecht und sich nur in der Gosse wohl fühlt. Das lyrische Ich drückt hier bittere Kritik und Verachtung gegenüber dieser neuen literarischen Landschaft aus.

Form und Sprache des Gedichts sind deutlich und unverblümt. Seidel verwendet einfache und direkte Sprache, die seine kritische Haltung hervorhebt. Der Vierzeiler selbst hat keinen offensichtlichen Reim und Rhythmus, sondern konzentriert sich auf die Aussage. Insgesamt drückt das Gedicht eine harte Kritik an der zeitgenössischen Literatur aus, die der Autor als abstoßend und entartet wahrnimmt.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Die neue Muse“ des Autors Heinrich Seidel. Geboren wurde Seidel im Jahr 1842 in Perlin (Mecklenburg-Schwerin). In der Zeit von 1858 bis 1906 ist das Gedicht entstanden. Eine Zuordnung des Gedichtes zu den Epochen Realismus, Naturalismus oder Moderne kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Vor Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und daher anfällig für Fehler. Das vorliegende Gedicht umfasst 28 Wörter. Es baut sich aus nur einer Strophe auf und besteht aus 4 Versen. Heinrich Seidel ist auch der Autor für Gedichte wie „Die Musik der armen Leute“, „Der Zug des Todes“ und „Der Tod Moltkes“. Zum Autor des Gedichtes „Die neue Muse“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 216 Gedichte vor.

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