Kaffee-Besuch von Heinrich Seidel

Doctors Elsa war bei mir
Heut zum Kaffee um halb vier,
Welch ein nettes Mädchen!
Und ich muss es sagen doch:
Sie gefällt mir besser noch,
Als Geheimraths Käthchen.
 
Wunderniedlich kann sie sein
Und so zierlich und so fein,
Ganz wie eine Dame.
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Alles kleidet sie so gut,
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Was sie lässt und was sie thut,
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Ja sogar ihr Name:
 
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Elsa Roland, - klingt das nicht
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Wie Musik, wenn man es spricht,
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Ohne alle Frage?
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Ja, und wenn ihr's noch nicht wisst:
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Meine beste Freundin ist
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Sie schon vierzehn Tage!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.2 KB)

Details zum Gedicht „Kaffee-Besuch“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
18
Anzahl Wörter
89
Entstehungsjahr
1842 - 1906
Epoche
Realismus,
Naturalismus,
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Kaffee-Besuch“ wurde von Heinrich Seidel verfasst, der von 1842 bis 1906 lebte. Damit lässt sich das Werk in die Epoche des Späten Realismus einordnen, einer literarischen Strömung, die von etwa 1850 bis 1890 dauerte.

Beim ersten Eindruck fällt die angenehme und leicht mollige Stimmung auf, die das Gedicht vermittelt. Es wird eine Szene skizziert, in der das lyrische Ich einen Kaffeebesuch von einer gewissen Elsa beschreibt, die ihm offenbar gut gefällt und die schon seit einigen Tagen seine beste Freundin ist.

Inhaltlich handelt das Gedicht von einer Begegnung des lyrischen Ichs mit einer jungen Frau namens Elsa. Sie trifft sich mit ihm zum Kaffee und er ist ganz angetan von ihrer Art und ihrem Erscheinungsbild. Sie ist nett, zierlich, fein und kleidet sich gut - alles an ihr gefällt ihm, sogar ihr Name. Elsa ist seit etwa zwei Wochen seine beste Freundin und er scheint sehr glücklich über diese Tatsache zu sein.

Sprachlich fällt das simple Reimschema auf, das durch ABAB-Struktur in den sechszeiligen Strophen gekennzeichnet ist. Die Worte sind unkompliziert und direkt, es werden keine übermäßig poetischen oder hochtrabenden Formulierungen benutzt. Seidel schafft es, mit dieser einfachen Sprache eine warme und vertraute Atmosphäre zu erzeugen und seine Wertschätzung für Elsa auszudrücken.

Zur Form lässt sich sagen, dass das Gedicht aus drei gleich gebauten Strophen besteht. Jede Strophe beinhaltet sechs Verse, was ein übersichtliches und aufgeräumtes Bild abgibt. Durch diese klare Struktur wird die leichte und unbeschwerte Stimmung des Gedichts unterstützt.

Abschließend lässt sich also sagen, dass „Kaffee-Besuch“ ein einfaches, charmantes Gedicht ist, das in schlichter Sprache die Freude des lyrischen Ichs über das Treffen mit einer liebenswerten Person zum Ausdruck bringt. Seidels Werk ist somit ein genaues Abbild der ruhigeren und zufriedenen Momente des menschlichen Daseins.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Kaffee-Besuch“ ist Heinrich Seidel. Im Jahr 1842 wurde Seidel in Perlin (Mecklenburg-Schwerin) geboren. Im Zeitraum zwischen 1858 und 1906 ist das Gedicht entstanden. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zu den Epochen Realismus, Naturalismus oder Moderne zu. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Basis geschehen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben bei Verwendung. Das 89 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 18 Versen mit insgesamt 3 Strophen. Heinrich Seidel ist auch der Autor für Gedichte wie „Arbeit ist das Zauberwort“, „Die schönen Bäume“ und „Meine Puppe kriegst du nicht!“. Zum Autor des Gedichtes „Kaffee-Besuch“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 216 Gedichte vor.

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