Des Lebens unverkürzte Wonne von Heinrich Seidel

Des Lebens unverkürzte Wonne
So selten wird sie nur bescheert,
Wie wenn an trübem Tag die Sonne
Mit kurzem Strahl durch Wolken fährt.
 
Nicht jeder wird vom Licht getroffen,
Nur wenige umstrahlt der Glanz
Gar vielen bleibt bei Wunsch und Hoffen
Im Dämmerschein das Leben ganz.
 
Und treibt auch sie ein tiefes Sehnen
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Ein ruhlos Suchen weit und breit
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Ach, unter Täuschung, unter Thränen
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Ein trüb Verstummen giebt die Zeit.
 
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Und stille wird es nun tiefinnen
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Ein dumpfer Frieden kehret ein
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Nur wie im Traum kommt ein Besinnen,
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Dass es wohl schöner könnte sein.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.3 KB)

Details zum Gedicht „Des Lebens unverkürzte Wonne“

Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
16
Anzahl Wörter
94
Entstehungsjahr
1842 - 1906
Epoche
Realismus,
Naturalismus,
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Des Lebens unverkürzte Wonne“ wurde von Heinrich Seidel verfasst, einem deutschen Ingenieur und Schriftsteller, der während des 19. Jahrhunderts lebte (1842 - 1906). Das Werk ist wahrscheinlich in der Epoche des Realismus entstanden, seine genaue Entstehungszeit ist jedoch unklar.

Auf den ersten Blick erfasst das Gedicht einen eher melancholischen, nachdenklichen Ton und verwendet dabei Bildsprache, die sowohl Licht und Dunkelheit als auch Hoffnung und Enttäuschung gegenüberstellt.

In Bezug auf den Inhalt äußert das lyrische Ich Reflexionen über die Ungerechtigkeiten und Unvorhersehbarkeiten des Lebens. Es spricht von der seltenen und kostbaren Wonne des Lebens, die nur wenigen durch einen kurzen Sonnenstrahl an einem trüben Tag gewährt wird. Es thematisiert weiterhin die unerfüllten Wünsche und Hoffnungen vieler Menschen, die in Dämmerung und Dunkelheit verharren. Es erzählt auch von einer tiefen Sehnsucht und endlosem Suchen, die oft in Enttäuschung und Tränen enden. Schließlich spricht das lyrische Ich von einem Zustand der Stille und Resignation, in dem nur ein dumpfer Frieden bleibt und die Erkenntnis, dass das Leben schöner hätte sein können.

Die Form des Gedichts folgt einem festen Schema mit vier Strophen mit je vier Versen. Dies verleiht dem Gedicht eine Art von Ordnung und Struktur, die das unstrukturierte und chaotische Thema des Lebens kontrastiert.

In Hinblick auf die Sprache verwendet Seidel eine einfache und direkte Sprache, jedoch mit der Verwendung von Metaphern und Bildsprache zur Verdeutlichung seiner Themen. Die durchgehende Verwendung von Kontrasten zwischen Licht und Dunkelheit, Wunsch und Enttäuschung verstärken die Emotionen und Bedeutungen im Gedicht.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass „Des Lebens unverkürzte Wonne“ ein nachdenkliches und tiefgründiges Gedicht ist, das menschliche Erfahrungen von Hoffnung, Sehnsucht, Enttäuschung und Resignation in Bezug auf das Leben thematisiert.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Des Lebens unverkürzte Wonne“ des Autors Heinrich Seidel. Im Jahr 1842 wurde Seidel in Perlin (Mecklenburg-Schwerin) geboren. Zwischen den Jahren 1858 und 1906 ist das Gedicht entstanden. Eine Zuordnung des Gedichtes zu den Epochen Realismus, Naturalismus oder Moderne kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Prüfe bitte vor Verwendung die Angaben zur Epoche auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich Literaturepochen zeitlich überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung häufig mit Fehlern behaftet. Das Gedicht besteht aus 16 Versen mit insgesamt 4 Strophen und umfasst dabei 94 Worte. Weitere bekannte Gedichte des Autors Heinrich Seidel sind „Hänschen auf der Jagd“, „Die Gaben“ und „Der Luftballon“. Zum Autor des Gedichtes „Des Lebens unverkürzte Wonne“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 216 Gedichte vor.

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