Der Krieg von Heinrich Seidel

Umrankt vom Rosenlaube
Ruht eines Kriegen Bild
Es nistet eine Taube
In seinem Marmorschild.
 
Die Schmetterlinge fliegen
Um seines Helmes Zier
Die schlanken Schwalben wiegen
Sich um das Kriegspanier
 
Die Sonne glänzet heiter,
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Es blinkt des Schwertes Knauf
11 
O schlummre ruhig weiter
12 
Und wache niemals auf!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.7 KB)

Details zum Gedicht „Der Krieg“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
46
Entstehungsjahr
1842 - 1906
Epoche
Realismus,
Naturalismus,
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Der Krieg“ stammt von Heinrich Seidel, einem deutschen Schriftsteller und leidenschaftlichen Techniker, der in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wirkte. Sein Hauptwerk setzt sich aus Heiterem und Satirischem zusammen, doch hier beschäftigt er sich mit dem ernsten Thema des Krieges.

Beim ersten Lesen erweckt das Gedicht einen idyllischen und ästhetisch ansprechenden Eindruck. Im Bloßen Lesen der Wörter entstehen Bilder von Rosenlaube, flatternden Schmetterlingen und heiterem Sonnenschein, die beim Leser eine Stimmung der Ruhe und Harmonie hervorrufen.

Das Gedicht erzählt von einem friedlichen Bild, geprägt von Natur und Ruhe. Ein Krieger ist abgebildet, jedoch ruht er, umrankt von der Natur. Die ursprünglich kriegerischen Elemente des Bildes – das Marmorschild, der Helm, das Kriegspanier und das Schwert – haben ihre Bedrohung verloren und sind Teil der harmonischen Umgebung geworden.

Die Aussage, die das lyrische Ich trifft, ist eine Anklage des Krieges. Es bittet den Krieger, weiter zu schlafen und niemals aufzuwachen – sprich, den Krieg niemals wieder aufkommen zu lassen. Der Wunsch nach dauerhaftem Frieden wird hiermit zum Ausdruck gebracht.

Formal besteht das Gedicht aus drei Strophen mit jeweils vier Versen. Es folgt kein offensichtliches Reimschema, was dem harmonischen Fluss des Gedichts entspricht und die heitere Stimmung unterstreicht. Die Sprache ist einfach und bildhaft; die Metaphern, die verwendet werden, dienen dazu, die friedliche Szene zu malen und die ursprünglichen Bedeutungen des Kriegers und seiner Symbole aufzubrechen.

Heinrich Seidels Gedicht „Der Krieg“ ist somit eine friedliche Darstellung eines in Ruhe befindlichen Kriegers, der ein Synonym für Krieg ist. Trotz der offensichtlichen Krieger-Elemente steht die Harmonie im Vordergrund und Seidel vermittelt den Wunsch, dass diese Ruhe und Harmonie von Dauer sein mögen, der Krieg weiter schlummert und nicht erneut ausbricht.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Der Krieg“ des Autors Heinrich Seidel. Der Autor Heinrich Seidel wurde 1842 in Perlin (Mecklenburg-Schwerin) geboren. Im Zeitraum zwischen 1858 und 1906 ist das Gedicht entstanden. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text den Epochen Realismus, Naturalismus oder Moderne zugeordnet werden. Prüfe bitte vor Verwendung die Angaben zur Epoche auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich Literaturepochen zeitlich überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung häufig mit Fehlern behaftet. Das Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen und umfasst dabei 46 Worte. Die Gedichte „Der Zug des Todes“, „Der Tod Moltkes“ und „Wälder im Walde“ sind weitere Werke des Autors Heinrich Seidel. Zum Autor des Gedichtes „Der Krieg“ haben wir auf abi-pur.de weitere 216 Gedichte veröffentlicht.

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