Lachen und Weinen von Friedrich Rückert

Lachen und Weinen zu jeglicher Stunde
Ruht bei der Lieb auf so mancherlei Grunde.
Morgens lacht ich vor Lust,
Und warum ich nun weine
Bei des Abends Scheine,
Ist mir selbst nicht bewußt.
 
Weinen und Lachen zu jeglicher Stunde
Ruht bei der Lieb auf so mancherlei Grunde.
Abends weint ich vor Schmerz,
10 
Und warum du erwachen
11 
Kannst am Morgen mit Lachen,
12 
Muß ich dich fragen, o Herz?
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.8 KB)

Details zum Gedicht „Lachen und Weinen“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
67
Entstehungsjahr
1788 - 1866
Epoche
Klassik,
Romantik,
Biedermeier

Gedicht-Analyse

Der Autor des Gedichts „Lachen und Weinen“ ist Friedrich Rückert, ein deutscher Dichter und Übersetzer des 19. Jahrhunderts. Für diesen Dichter ist kennzeichnend, dass er sowohl die klassischen als auch romantischen Traditionen der deutschen Literatur repräsentiert.

Auf den ersten Eindruck macht das Gedicht einen sehr gefühlvollen und nachdenklichen Eindruck. Es scheint um die ambivalenten Emotionen der Liebe zu gehen und wie sie das lyrische Ich beeinflussen.

Inhaltlich handelt das Gedicht von den wechselhaften Gemütszuständen, die das lyrische Ich durchlebt. Es geht um Freude und Leid, Lachen und Weinen, die scheinbar ohne Anlass oder logischen Grund im Wechsel auftreten. Es erzählt, wie es morgens vor Freude lacht und abends weint, ohne genau zu wissen, warum. Ebenso weint es abends vor Schmerz und fragt sein eigenes Herz, warum es morgens wieder lachen kann. Es zeigt die Unberechenbarkeit und Unlogik von Gefühlen auf, insbesondere in Bezug auf die Liebe.

Die Sprache des Gedichts ist einfach und verständlich, die Verse sind kurz und prägnant. Das Gedicht besteht aus zwei Strophen mit jeweils sechs Versen. Auffällig ist, dass die erste und letzte Zeile jeder Strophe dieselbe Phrase enthalten, jedoch in umgekehrter Reihenfolge – „Lachen und Weinen“ wird zu „Weinen und Lachen“. Dies unterstreicht die Thematik des Gedichts: die ständige Veränderung und Widersprüchlichkeit von Emotionen. Der Wechsel von Lachen zu Weinen und wieder zurück ist eine Metapher für das ständige Auf und Ab in der Liebe. Der Rhythmus des Gedichts spiegelt diese Dynamik wider und transportiert sie wirkungsvoll.

Zusammenfassend handelt es sich bei dem Gedicht „Lachen und Weinen“ um eine tiefgründige Reflexion über die Natur der Gefühle und die Unvorhersehbarkeit der Liebe. Es vermittelt eine akute Wahrnehmung der menschlichen Emotion, indem es die flüchtige und ständig wechselnde Natur unserer Gefühle darstellt.

Weitere Informationen

Friedrich Rückert ist der Autor des Gedichtes „Lachen und Weinen“. Rückert wurde im Jahr 1788 in Schweinfurt geboren. Zwischen den Jahren 1804 und 1866 ist das Gedicht entstanden. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zu den Epochen Klassik, Romantik, Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz oder Realismus zu. Prüfe bitte vor Verwendung die Angaben zur Epoche auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich Literaturepochen zeitlich überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung häufig mit Fehlern behaftet. Das 67 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 2 Strophen. Weitere Werke des Dichters Friedrich Rückert sind „Des fremden Kindes heiliger Christ“, „Herbstblumen“ und „Kleines Frauenlob“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Lachen und Weinen“ weitere 102 Gedichte vor.

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