Der Himmel hat eine Träne geweint von Friedrich Rückert

Der Himmel hat eine Träne geweint,
Die hat sich ins Meer verlieren gemeint.
Die Muschel kam und schloss sie ein:
Du sollst nun meine Perle sein.
 
Du sollst nicht vor den Wogen zagen,
Ich will hindurch dich ruhig tragen.
O du mein Schmerz, du meine Lust,
Du Himmelsträn in meiner Brust!
 
Gib, Himmel, daß ich in reinem Gemüte
10 
Den reinsten deiner Tropfen hüte.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Der Himmel hat eine Träne geweint“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
10
Anzahl Wörter
63
Entstehungsjahr
1788 - 1866
Epoche
Klassik,
Romantik,
Biedermeier

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Der Himmel hat eine Träne geweint“ wurde von Friedrich Rückert verfasst, der von 1788 bis 1866 lebte und ein anerkannter deutscher Dichter und Übersetzer war. Seine Arbeiten sind in einer Phase der Romantik angesiedelt.

Beim ersten Lesen fällt das Gedicht durch seine klare und einfache Sprache auf. Es vermittelt eine Botschaft von Schmerz und Freude und wirkt dabei tief emotional und symbolisch.

Inhaltlich handelt das Gedicht von einem Tränentropfen, der vom Himmel fällt und im Meer verloren gehen will, aber von einer Muschel aufgenommen und zu einer Perle wird. Die Muschel verspricht, die Perle sicher durch die Wellen zu tragen. Das lyrische Ich identifiziert sich mit der Perle, die sowohl als Symbol für Schmerz als auch für Freude dient - eine „Himmelsträne“ in seiner Brust. Schließlich bittet das lyrische Ich um den Segen des Himmels, um dieses kostbare Geschenk in sich zu bewahren.

Die Aussage kann interpretiert werden als Metapher für Lebenserfahrungen von Schmerz und Freude, die eine Person formen und bereichern. Die Träne ist eine natürliche Reaktion auf Emotionen und die Muschel und das Meer repräsentieren möglicherweise die Welt und das Leben, die das Individuum prägen. Die Perle symbolisiert dabei die Wertigkeit und Schönheit dieser Erfahrungen. Es könnte auch eine spirituelle Dimension dahinterstecken - die Bitte um Reinheit zeigt eine Hingabe und den Wunsch, die Erfahrungen des Lebens in ihrer reinsten Form zu bewahren.

Formal hat das Gedicht eine klare Struktur mit drei Strophen, besteht aus vier-, vier- und zweizeiligen Versen. Die einfachen, direkten Verse und Reime sorgen für einen rhythmischen Fluss und machen die Botschaft für die Leser zugänglich.

Die Sprache des Gedichts ist einfach und klar, aber voller tiefe Emotionen und reich an Symbolik. Rückert nutzt eine Metapher, um komplizierte psychologische und emotionale Zustände auszudrücken. Die einfache, aber kraftvolle Wortwahl unterstreicht die Intensität der Gefühle.

Weitere Informationen

Friedrich Rückert ist der Autor des Gedichtes „Der Himmel hat eine Träne geweint“. Rückert wurde im Jahr 1788 in Schweinfurt geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1804 und 1866. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text den Epochen Klassik, Romantik, Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz oder Realismus zugeordnet werden. Prüfe bitte vor Verwendung die Angaben zur Epoche auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich Literaturepochen zeitlich überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung häufig mit Fehlern behaftet. Das 63 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 10 Versen mit insgesamt 3 Strophen. Der Dichter Friedrich Rückert ist auch der Autor für Gedichte wie „Wintersonne“, „31. Makame des Hariri“ und „Amaryllis“. Zum Autor des Gedichtes „Der Himmel hat eine Träne geweint“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 102 Gedichte vor.

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