Babies von Joachim Ringelnatz

Daß eure Windeln wie Segel sind,
Das wißt ihr Kinder noch nicht.
Ihr kümmert euch nicht um den eigenen Wind,
Um den fremden Wind, um das fremde Licht.
Ihr reist wie Passagiere.
Und wenn das Schiff mit euch ersauft,
Dann seid ihr himmeltief getauft,
Unschuldige, glückliche Tiere.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Babies“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
47
Entstehungsjahr
1931
Epoche
Moderne,
Expressionismus

Gedicht-Analyse

Der Autor des Gedichts ist Joachim Ringelnatz, ein deutscher Schriftsteller und Kabarettist, der vor allem für seine humoristischen und skurrilen Gedichte bekannt ist. Er lebte von 1883 bis 1934, sodass man sein Werk der literarischen Epoche der Moderne zuordnen kann.

Auf den ersten Eindruck kommt das Gedicht ruhig und fast beschaulich daher. Es erweckt ein Bild des unschuldigen und unbeschwerten Daseins von Kleinkindern, die sich ihrer Welt noch nicht wirklich bewusst sind.

Der Inhalt des Gedichts kann folgendermaßen zusammengefasst werden: Ringelnatz vergleicht Babys mit Passagieren auf einem Schiff. Durch symbolische Worte wie „Windeln wie Segel“ und „Schiff“ deutet der Autor auf die Lebensreise hin, die die Babys noch vor sich haben. Sie sind sich noch nicht bewusst, dass ihr Leben von Wind und Wetter (symbolisch für die Umstände und Herausforderungen des Lebens) beeinflusst wird. Das lyrische Ich spricht die Unschuld und Glückseligkeit der Babys an und betont, dass sie, selbst wenn das Schiff untergeht (ein möglicher Hinweis auf die Unvermeidlichkeit des Lebensendes), immer noch unschuldig und glücklich sind, da sie sich der Tragweite nicht bewusst sind.

In Bezug auf die Form und die Sprache des Gedichts kann festgestellt werden: Es besteht aus einer einzigen Oktave (Achtzeiler), die sich durch eine klare, einfache Sprache auszeichnet, die der Thematik angemessen ist. Der Versaufbau ist schlicht, ohne auffällige Reime oder Rhythmen, was den Inhalt des Gedichts unterstreicht und vertieft - die Unsichtbarkeit und Unbeschwertheit von Kleinkindern. Das Fehlen eines Reimschemas könnte darauf hindeuten, dass das Leben ebenfalls kein festgelegtes Muster oder Schema hat und die Reise, die jedes Individuum unternimmt, einzigartig ist.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Babies“ ist Joachim Ringelnatz. Im Jahr 1883 wurde Ringelnatz in Wurzen geboren. Das Gedicht ist im Jahr 1931 entstanden. In Berlin ist der Text erschienen. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her den Epochen Moderne oder Expressionismus zuordnen. Der Schriftsteller Ringelnatz ist ein typischer Vertreter der genannten Epochen. Das vorliegende Gedicht umfasst 47 Wörter. Es baut sich aus nur einer Strophe auf und besteht aus 8 Versen. Die Gedichte „...als eine Reihe von guten Tagen“, „7. August 1929“ und „Abendgebet einer erkälteten Negerin“ sind weitere Werke des Autors Joachim Ringelnatz. Zum Autor des Gedichtes „Babies“ haben wir auf abi-pur.de weitere 560 Gedichte veröffentlicht.

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