Baaker-Mulde von Heinrich Kämpchen

Baaker-Mulde, Unglückszeche,
Wiederum bist du entboten
Neu, nun schon zum dritten Male,
Auf die Klage deiner Toten. –
 
Immer neu und immer wieder
Wütet es in deinen Gängen,
Um die Knappen zu vernichten,
Um ihr Leben zu bedrängen. –
 
Immerdar und immer wieder,
10 
Wenn die Sterbeglocken hallen,
11 
Klagen sie um neue Opfer,
12 
Die in deinem Schacht gefallen. –
 
13 
Baaker-Mulde, Unglückszeche,
14 
Wohin soll’s mit dir noch kommen? –
15 
Unsre Mütter, unsre Frauen,
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Macht dein Name schon beklommen. –
 
17 
Soll der Tod in dir noch länger
18 
Fort und fort nach Beute schnappen? –
19 
Baaker-Mulde, Baaker-Mulde,
20 
Schütze endlich deine Knappen. –
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.3 KB)

Details zum Gedicht „Baaker-Mulde“

Anzahl Strophen
5
Anzahl Verse
20
Anzahl Wörter
92
Entstehungsjahr
1909
Epoche
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Baaker-Mulde“ wurde von Heinrich Kämpchen verfasst, der in den Jahren 1847 bis 1912 lebte. Eine genaue zeitliche Einordnung des Gedichts ist nicht möglich ohne genauen Veröffentlichungsdatum, aber es muss innerhalb der Lebensspanne des Autors liegen.

Auf den ersten Blick gibt das Gedicht den Eindruck einer Kritik und Klage an Minenarbeit und den damit verbundenen Gefahren und Todesfällen. Es greift das spezifische Thema der Baaker-Mulde Zeche auf, die laut dem Gedicht Unglück über die Bergarbeiter bringt.

Inhaltlich richtet das lyrische Ich einen Appell an die Baaker-Mulde und beschreibt die wiederkehrenden Unglücke und Todesfälle innerhalb der Zeche. Die ständigen Tragödien werden betont und es wird der Wunsch geäußert, dass die Baaker-Mulde ihre Arbeiter schützen sollte. Die wiederholte Verwendung des Namens „Baaker-Mulde“ unterstreicht die Zuschreibung der Verantwortung für die Gefahren und Todesfälle an die Zeche.

In Bezug auf die Form besteht das Gedicht aus fünf vierzeiligen Strophen, was eine klare und einfache Struktur gibt. Es gibt keine spezifische Reimstruktur, aber die häufige Wiederholung bestimmter Wörter und Phrasen gibt ein Gefühl von Rhythmus und Struktur und unterstreicht die Botschaft des Gedichts.

Die Sprache des Gedichts ist direkt und unkompliziert. Worte wie „Unglück“, „Klage“, „Opfer“ und „Tot“ vermitteln ein dunkles und trauriges Bild, welches den gefährlichen Bedingungen entspricht, unter denen die Bergarbeiter arbeiten müssen. Das Gedicht enthält auch eindrückliche Bilder, wie zum Beispiel die „Sterbeglocken“, die „hallen“, und verbindet so den Klang der Glocken mit dem Tod der Arbeiter.

Zusammengefasst kritisiert Heinrich Kämpchen in seinem Gedicht „Baaker-Mulde“ die tödlichen Bedingungen in der Zeche und fordert einen besseren Schutz für die Bergarbeiter. Dabei nutzt er eine einfache, aber wirkungsvolle Sprache und Struktur, um seine Botschaft zu vermitteln.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Baaker-Mulde“ ist Heinrich Kämpchen. 1847 wurde Kämpchen in Altendorf an der Ruhr geboren. Im Jahr 1909 ist das Gedicht entstanden. Bochum ist der Erscheinungsort des Textes. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Moderne zugeordnet werden. Die Zuordnung der Epoche ist ausschließlich auf zeitlicher Basis geschehen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben bei Verwendung. Das 92 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 20 Versen mit insgesamt 5 Strophen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Heinrich Kämpchen sind „Abend am Rhein“, „Abendläuten“ und „Altendorf“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Baaker-Mulde“ weitere 165 Gedichte vor.

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