Autographenjägern ins Stammbuch von Frank Wedekind

Wer der Kunst sich weiht, gilt oft als Missetäter,
Und die Welt empfängt ihn vielfach mit Geheul.
Autographensammler aber sind Erfolgsanbeter,
Und Erfolgsanbeter sind der Kunst ein Greul!
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Autographenjägern ins Stammbuch“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
4
Anzahl Wörter
28
Entstehungsjahr
1905
Epoche
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Autographenjägern ins Stammbuch“ stammt vom deutschen Dramaturgen und Schriftsteller Frank Wedekind, der im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert lebte und schrieb.

Beim ersten Lesen wird schnell klar, dass der Autor eine starke Meinung hat und diese durch das Gedicht ausdrückt. Wedekind spricht in diesem Werk die Beziehung zwischen Künstlern, deren Kritikern und Anhängern offen an.

Der Inhalt des Gedichts ist eine Kritik an jenen, die den Künstlern nacheifern, sie bewundern und ihren Erfolg verehren, aber gleichzeitig die Kunst selbst nur als Mittel zum Zweck sehen, um sich selbst zu profilieren. Dies bedeutet im Klartext: Autographensammler werden als „Erfolgsanbeter“ bezeichnet, Menschen, die mehr am Erfolg des Künstlers als an der Kunst an und für sich interessiert sind. Diese Personen sind laut Wedekind „der Kunst ein Greul“, also eine Art unangenehme Plage oder Tortur.

Das lyrische Ich, das wahrscheinlich die Meinung des Autors Wedekind repräsentiert, drückt hier seine Ablehnung dieser Erfolgsanbeter aus und zeigt einen bitteren Blick auf die Interaktion zwischen Künstlern und ihrem Publikum.

Formal besteht das Gedicht aus vier Versen, die zu einer einzigen Strophe zusammengefasst sind. Die Sprache ist direkt und widerspiegelt eine bestimmte Geringschätzung gegenüber den angesprochenen „Erfolgsanbetern“. Trotz seiner Kürze gelingt es dem Gedicht, eine starke Botschaft zu vermitteln und eine emotionale Reaktion beim Leser hervorzurufen. Der Ausdruck „der Kunst ein Greul“ lässt dabei besonders eindrücklich die Verachtung des lyrischen Ichs für die kritisierten Personen spüren.

Zusammenfassend ist „Autographenjägern ins Stammbuch“ ein direkter, kritischer Kommentar Wedekinds zur Beziehung zwischen Künstlern, ihrem Publikum und dem profitorientierten Aspekt der Kunstwelt. Es legt die oftmals widersprüchlichen Aspekte dieser Beziehung offen und fordert zur Reflexion über den wahren Wert der Kunst auf.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Autographenjägern ins Stammbuch“ ist Frank Wedekind. Wedekind wurde im Jahr 1864 in Hannover geboren. Das Gedicht ist im Jahr 1905 entstanden. Der Erscheinungsort ist München. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Moderne kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Bei Wedekind handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 4 Versen mit nur einer Strophe und umfasst dabei 28 Worte. Die Gedichte „Alte Liebe“, „Altes Lied“ und „Am Scheidewege“ sind weitere Werke des Autors Frank Wedekind. Zum Autor des Gedichtes „Autographenjägern ins Stammbuch“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 114 Gedichte vor.

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