Trinklied von Arno Holz

Schenk ein, liebe Sonne, dein Licht, dein Licht,
Ich will es trinken wie Wein,
Und wenn mich mein Herz dann zu packen kriegt,
Dann werden wir beide betrunken sein!
 
Dann dreht die Welt sich rund um uns rum
Und die Nachtigall singt wie ein Buch:
Wie ist doch der Hansel so dumm, so dumm,
Und die Gretel so klug, so klug!
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Trinklied“

Autor
Arno Holz
Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
61
Entstehungsjahr
1863 - 1929
Epoche
Naturalismus

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht ist „Trinklied“ von Arno Holz, einem deutschen Schriftsteller und Lyriker, der dem Naturalismus zugeordnet wird und von 1863 bis 1929 lebte. Damit kann das Gedicht zeitlich der Epoche des Naturalismus zugeordnet werden, die von etwa 1880 bis 1900 währte.

Der erste Eindruck des Gedichts ist lebendig und fröhlich. Es scheint eine Atmosphäre des Feierns und der Leichtigkeit zu vermitteln, was durch die Verwendung des Bildes des Weintrinkens unterstützt wird. Zudem werden Bildern der Natur wie Sonnenlicht, einer drehenden Welt und einer singenden Nachtigall verwendet, was dem Gedicht einen lebhaften und möglicherweise auch sorglosen Charakter verleiht.

Inhaltlich gesehen scheint das Gedicht eine idealisierte und fröhliche Sicht auf das Leben auszudrücken. Der Protagonist oder das lyrische Ich feiert das Leben, indem es das metaphernreich dargestellte Licht der Sonne wie Wein trinkt und davon betrunken wird. Auch die Art und Weise, wie das lyrische Ich die Welt sich um sich herum drehen sieht und eine Nachtigall singend von Hansel und Gretel hört, spiegelt eine Weltanschauung wider, die die Schönheit und Freude des Moments betont und Probleme und Sorgen ausblendet.

Form und Sprache des Gedichts sind relativ schlicht und direkt. Die beiden Vierzeiler haben ein regelmäßiges Metrum und Reimschema (Kreuzreim), was dem Gedicht einen eingängigen und leichten Charakter verleiht. Die Sprache ist einfach und alltäglich, was wahrscheinlich dazu dient, die Botschaft des Gedichts, das Innehalten und Genießen des Moments, klar und unmissverständlich zu vermitteln. Dabei verwendet der Autor dennoch vereinzelte Metaphern und Symbole wie das Licht der Sonne als Metapher für Lebensfreude oder die singende Nachtigall als Symbol für romantische Stimmungen.

Zusammenfassend lässt sich wohl sagen, dass das Gedicht „Trinklied“ von Arno Holz eine positive und beschwingte Sicht auf das Leben repräsentiert. Es ruft dazu auf, das Leben mit seinen Freuden und Schönheiten wahrzunehmen und zu genießen – quasi „betrunken“ von der Fülle des Lebens zu sein.

Weitere Informationen

Arno Holz ist der Autor des Gedichtes „Trinklied“. 1863 wurde Holz in Rastenburg, Ostpreußen geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1879 und 1929. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Naturalismus kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Holz ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 8 Versen mit insgesamt 2 Strophen und umfasst dabei 61 Worte. Arno Holz ist auch der Autor für Gedichte wie „Ein Abschied“, „So einer war auch er“ und „Jüngst sah ich den Wind“. Zum Autor des Gedichtes „Trinklied“ haben wir auf abi-pur.de weitere 17 Gedichte veröffentlicht.

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