Im Herbst von Klaus Groth

Ernst ist der Herbst.
Und wenn die Blätter fallen,
Sinkt auch das Herz zu trübem Weh herab.
Still ist die Flur,
Und nach dem Süden wallen
Die Sänger, stumm, wie nach dem Grab.
 
Bleich ist der Tag,
Und blasse Nebel schleiern
Die Sonne wie die Herzen ein.
10 
Früh kommt die Nacht:
11 
Denn alle Kräfte feiern,
12 
Und tief verschlossen ruht das Sein.
 
13 
Sanft wird der Mensch,
14 
Er sieht die Sonne sinken,
15 
Er ahnt des Lebens und des Jahres Schluß.
16 
Feucht wird das Aug',
17 
Doch in der Träne Blinken
18 
Entströmt des Herzens seligster Erguß.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.1 KB)

Details zum Gedicht „Im Herbst“

Autor
Klaus Groth
Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
18
Anzahl Wörter
92
Entstehungsjahr
1819 - 1899
Epoche
Romantik,
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Im Herbst“ stammt von dem deutschen Dichter Klaus Groth, der im 19. Jahrhundert lebte. Die zeitliche Einordnung fällt somit in die Epoche des Realismus.

Auf den ersten Eindruck erzeugt das Gedicht eine melancholische, nachdenkliche und traurige Stimmung durch die Themen Herbst, Vergehen und Sterben, die typisch für die Poesie des Realismus sind.

Thematisch lässt sich das Gedicht auf drei Hauptinhalte eingrenzen. In der ersten Strophe wird der Herbst in dunklen und trüben Farben dargestellt. Die fallenden Blätter werde als Metapher für das Sinken des Herzens (also Traurigkeit) benutzt. In der zweiten Strophe findet eine weitere Verdüsterung statt. Der Tag wird als bleich beschrieben, Nebel verhüllen die Sonne, was das Herannahen des Winters symbolisiert. Die Nacht kommt früh, und das Weh schließt sich tief in den Menschen ein. In der dritten und letzten Strophe wird eine gewisse Melancholie, aber auch ein stilles Einverständnis mit dem Vergänglichen des Lebens und des Jahres ausgedrückt – der Mensch wird sanft, er sieht und erkennt das Ende.

In allem, was das lyrische Ich ausdrückt, scheint eine tiefe Traurigkeit über das Unvermeidliche, aber auch eine gewisse Akzeptanz des natürlichen Zyklus des Lebens zu liegen.

Das Gedicht besitzt eine konsequente Form: es besteht aus drei Strophen zu je sechs Versen. Damit wirkt das Gedicht sehr strukturiert und stimmig. Die Sprache ist recht einfach und stark bildhaft, wodurch die traurig-ernsten Gefühle und Stimmungen umso stärker hervorgehoben werden.

Durch die konstante Beschreibung in Verbindung mit der Natur erzeugt Groth eine bildstarke Atmosphäre und zugleich ein intensives Gefühl von Melanchole und Ernsthaftigkeit.

Dieses Gedicht zeigt neben seiner formalen Strenge eine tiefgründige Aussage über das Leben und dessen Vergänglichkeit, die durch die symbolträchtige Beschreibung des Herbstes zum Ausdruck gebracht wird.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Im Herbst“ des Autors Klaus Groth. Der Autor Klaus Groth wurde 1819 in Heide geboren. Im Zeitraum zwischen 1835 und 1899 ist das Gedicht entstanden. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text den Epochen Romantik, Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus, Naturalismus oder Moderne zugeordnet werden. Die Richtigkeit der Epochen sollte vor Verwendung geprüft werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da es keine starren zeitlichen Grenzen bei der Epochenbestimmung gibt, können hierbei Fehler entstehen. Das vorliegende Gedicht umfasst 92 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 18 Versen. Der Dichter Klaus Groth ist auch der Autor für Gedichte wie „Prinzessin“, „Se lengt“ und „Wi gingn tosam to Feld, min Hans“. Zum Autor des Gedichtes „Im Herbst“ haben wir auf abi-pur.de weitere 12 Gedichte veröffentlicht.

+ Wie analysiere ich ein Gedicht?

Daten werden aufbereitet

Weitere Gedichte des Autors Klaus Groth (Infos zum Autor)

Zum Autor Klaus Groth sind auf abi-pur.de 12 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.