Keines Menschen Alltag ist frei von von Walter Flex

Keines Menschen Alltag ist frei von
erbärmlichen Stunden,
alles Menschenleben ist Kranken und
Wiedergesunden.
Doch in der schwächsten Stunde auch
flehe ich nicht um mein Leben;
Gott, du kannst es mir nehmen, du
hast mir's gegeben.
Eines erfleh ich im Stande der
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Schwachheit von dir allein:
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Laß die kraftlose Stunde mein letztes
12 
Stündlein nicht sein!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.9 KB)

Details zum Gedicht „Keines Menschen Alltag ist frei von“

Autor
Walter Flex
Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
55
Entstehungsjahr
1887 - 1917
Epoche
Moderne,
Expressionismus,
Avantgarde / Dadaismus

Gedicht-Analyse

Das vorgelegte Gedicht stammt von Walter Flex, einem deutschen Schriftsteller und Lyriker, der von 1887 bis 1917 lebte. Flex war insbesondere durch seine Kriegslyrik bekannt und seine Werke fallen somit in die Epoche des Expressionismus und des Ersten Weltkriegs.

Das Gedicht hinterlässt einen ersten Eindruck von Melancholie und Auseinandersetzung mit den Themen Krankheit, Sterben und Tod. Flex reflektiert die Schwierigkeiten und Herausforderungen, die jedem Menschen im Alltag begegnen, und spricht damit universelle Erfahrungen an.

Das lyrische Ich äußert sich zu seinem irdischen Dasein und seiner Beziehung zu Gott. Der Ausdruck 'erbärmlichen Stunden' (Vers 2) und die Erwähnung von Krankheit und Genesung (Verse 3 und 4) unterstreichen die Unvermeidbarkeit von Leid und Schmerz im Leben. Dennoch zeigt sich das lyrische Ich ergeben gegenüber dem göttlichen Willen (Verse 7 und 8). In den Versen 9 bis 12 bittet das lyrische Ich darum, nicht in einer Phase der Schwäche sterben zu müssen.

Hinsichtlich Form und Sprache ist das Gedicht in zwölf Verse unterteilt. Sprachlich tendiert das Gedicht zur Einfachheit und Direktheit und scheut sich nicht, negative Aspekte des Lebens anzusprechen. Es gibt keine auffällige Reimstruktur. Die Form und die Auswahl der Wörter unterstützen die durchdringende und ernste Thematik des Gedichts. Darüber hinaus wird durch die Anrede 'Gott' eine direkte und persönliche Beziehung zwischen dem lyrischen Ich und Gott etabliert.

Insgesamt zeigt das Gedicht eine tiefgreifende Auseinandersetzung mit den existenziellen Fragen des Lebens und drückt eine Sehnsucht nach Würde und Stärke in den letzten Stunden des Lebens aus. Es vermittelt einen Eindruck von Ergebenheit und Gottesvertrauen, trotz der Schwierigkeiten und Schmerzen des Daseins. Die Epoche, in der Flex lebte und schrieb, spiegelt sich in dieser direkten und ungeschönten Darstellung des Lebens wider.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Keines Menschen Alltag ist frei von“ des Autors Walter Flex. 1887 wurde Flex in Eisenach geboren. Das Gedicht ist in der Zeit von 1903 bis 1917 entstanden. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text den Epochen Moderne, Expressionismus oder Avantgarde / Dadaismus zugeordnet werden. Die Richtigkeit der Epochen sollte vor Verwendung geprüft werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da es keine starren zeitlichen Grenzen bei der Epochenbestimmung gibt, können hierbei Fehler entstehen. Das Gedicht besteht aus 12 Versen mit nur einer Strophe und umfasst dabei 55 Worte. Weitere bekannte Gedichte des Autors Walter Flex sind „Im Schützengraben“, „Bruders Heldentod“ und „Wildgänse rauschen durch die Nacht“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Keines Menschen Alltag ist frei von“ keine weiteren Gedichte vor.

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