Verrückte Akzente von Ludwig Eichrodt
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Wenn ich zart die Worte stellte, |
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wenn ich süß dich anlächelte, |
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schenktest du kein Lächeln mir. |
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Soll ich all den Schmerz dir nennnen, |
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wenn ich mit dem verlorenen |
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Herzen stand, o Weib, vor dir? |
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Doch, ob wund von tausend Stichen, |
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öffn' ich noch dem verderblichen |
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Zagen nicht die Männerbrust. |
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Schau, welch neue Kunst der Rede |
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sich dein Sänger aneignete, |
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ob du ihr nicht weichen mußt! |
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Magst du meine Lieb' erkennnen |
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in der pomphaft erhabenen |
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Reime desperatem Gang. |
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Krampfhaft wild durch Nacht zum Lichte, |
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wie der Waldbach im Dickichte, |
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breche Bahn sich mein Gesang. |
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Ja, dein Herz, das starke, feste, |
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ist's, du angebeteteste |
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härter nicht als Felsgestein? |
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O, so gib's in meine Hände |
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und es schlägt der Wildrasende |
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sich mit ihm den Schädel ein! |
Details zum Gedicht „Verrückte Akzente“
Ludwig Eichrodt
4
24
123
1827 - 1892
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz,
Realismus
Gedicht-Analyse
Das vorgelegte Gedicht stammt von Ludwig Eichrodt, einem deutschen Dichter, der im 19. Jahrhundert lebte. Er ist vor allem für seine humorvollen und ironischen Verse bekannt. Dieses Gedicht, „Verrückte Akzente“, wurde vermutlich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts verfasst, in einer Zeit, in der romantische und emotionale Lyrik weit verbreitet war.
Beim ersten Eindruck wirkt das Gedicht emotional geladen. Der Autor verwendet intensive und ausdrucksstarke Worte, um die tiefe Gefühlswelt des lyrischen Ichs zu beschreiben.
Im Inhalt des Gedichts spricht das lyrische Ich über seine unerwiderte Liebe und den daraus resultierenden Schmerz. In der ersten Strophe beschreibt es seine vergeblichen Versuche, die Aufmerksamkeit der geliebten Person zu erregen. In der zweiten Strophe erklärt es, dass es trotz des Schmerzes seine Hoffnung nicht aufgibt und versucht, die Aufmerksamkeit der geliebten Person durch seine Fähigkeiten in der Poesie zu gewinnen. In der dritten Strophe schreibt das lyrische Ich darüber, wie seine unerwiderte Liebe seine Kreativität beeinflusst und seine Gedichte mit verzweifelter Hoffnung und dunkler Melancholie füllt. In der letzten Strophe bittet das lyrische Ich die geliebte Person, sein Herz zu nehmen, und droht drastisch, sich das Leben zu nehmen, sollte seine Liebe weiterhin unerwidert bleiben.
In Bezug auf die Form besteht das Gedicht aus vier Strophen mit jeweils sechs Versen. Die Sprache des Gedichts ist bildreich und expressiv. Eichrodt nutzt hyperbolische Metaphern und kraftvolle Adjektive, um die extremen Gefühle des lyrischen Ichs zu illustrieren. Einige der Ausdrücke, die die Verzweiflung des lyrischen Ichs verstärken, sind zum Beispiel „wund von tausend Stichen“, „Krampfhaft wild durch Nacht zum Lichte“ und „der Wildrasende“.
Insgesamt lässt „Verrückte Akzente“ eine intensive emotionale Erregung des lyrischen Ichs erkennen, die sich in der unerwiderten Liebe und der daraus entstehenden Verzweiflung manifestiert. Diese Gefühle werden durch Eichrodts kluge Wortwahl und sprachliche Virtuosität lebendig dargestellt.
Weitere Informationen
Der Autor des Gedichtes „Verrückte Akzente“ ist Ludwig Eichrodt. Der Autor Ludwig Eichrodt wurde 1827 in Durlach bei Karlsruhe geboren. Zwischen den Jahren 1843 und 1892 ist das Gedicht entstanden. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht den Epochen Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus, Naturalismus oder Moderne zuordnen. Bei Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit der Zuordnung. Die Auswahl der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und muss daher nicht unbedingt richtig sein. Das vorliegende Gedicht umfasst 123 Wörter. Es baut sich aus 4 Strophen auf und besteht aus 24 Versen. Weitere Werke des Dichters Ludwig Eichrodt sind „Abendfriede“. Zum Autor des Gedichtes „Verrückte Akzente“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de keine weiteren Gedichte vor.
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