Fahnenlied von Richard Dehmel

Es zieht eine Fahne vor uns her,
herrliche Fahne.
Es geht ein Glanz von Gewehr zu Gewehr,
Glanz um die Fahne.
Es schwebt ein Adler auf ihr voll Ruh,
der rauschte schon unsern Vätern zu:
Hütet die Fahne!
 
Der Adler, der ist unsere Zuversicht;
fliege, du Fahne!
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Er trägt eine Krone von Herrgotts Licht;
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siege, du Fahne!
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Lieb Vaterland, Mutterland, Kinderland,
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Wir schworen's dem Kaiser in die Hand
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hoch, hoch die Fahne!
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Fahnenlied“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
14
Anzahl Wörter
72
Entstehungsjahr
1863 - 1920
Epoche
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Fahnenlied“ wurde von Richard Dehmel verfasst, einem deutschen Dichter und Schriftsteller, der in der Zeit des Wilhelminischen Kaiserreichs und der Weimarer Republik lebte. Das Gedicht kann somit zeitlich in die späten Jahre des 19. oder frühen Jahre des 20. Jahrhunderts eingeordnet werden.

Auf den ersten Eindruck wirkt das Gedicht stark nationalistisch und zeigt eine stark patriotische Stimmung. Es konzentriert sich stark auf das Symbol der Fahne und des Adlers, beides traditionelle Symbole des Deutschen Kaiserreichs und Quelle von nationalem Stolz.

Inhaltlich beschreibt das lyrische Ich die Fahne, welche vor ihnen herzieht, umgeben von einem Glanz, der von Gewehr zu Gewehr geht. Auf der Fahne schwebt ein Adler, der auch schon den Vorfahren zugerufen hat, die Fahne zu hüten. In der zweiten Strophe wird der Adler als Symbol der Zuversicht dargestellt, welcher eine Krone aus Gotts Licht trägt. Die Fahne wird aufgefordert zu fliegen und zu siegen. Am Ende beteuert das lyrische Ich seine Liebe zum Vaterland und seine Treue zum Kaiser, während es gleichzeitig die Fahne hochhält.

In Bezug auf die Form fällt auf, dass das Gedicht aus zwei Strophen besteht, jede mit sieben Versen. Es gibt kein festes Reimschema, was das Gedicht freier und unstrukturierter wirken lässt und den Fokus auf den Inhalt lenkt. In puncto Sprache ist eine starke Verwendung von Symbolik und bildhafter Sprache zu bemerken. Die Fahne, der Adler und die Glanzeffekte sind metaphorische Darstellungen von Nation, Stärke und Hoffnung. Mit Wörtern wie „herrlich“ und „Glanz“ betont das lyrische Ich die Pracht und Erhabenheit der Fahne und damit auch des Vaterlandes.

Insgesamt drückt das Gedicht eine starke nationale Identifizierung und Loyalität aus. Es zeigt den Stolz auf die eigene Nation und die Bereitschaft, diese zu verteidigen und für sie zu kämpfen. Dies stimmt mit der patriotisch-nationalistischen Stimmung überein, die zur Zeit des Kaiserreichs in Deutschland vorherrschte.

Weitere Informationen

Richard Dehmel ist der Autor des Gedichtes „Fahnenlied“. Im Jahr 1863 wurde Dehmel in Wendisch-Hermsdorf, Mark Brandenburg geboren. In der Zeit von 1879 bis 1920 ist das Gedicht entstanden. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Moderne zugeordnet werden. Bei Dehmel handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das 72 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 14 Versen mit insgesamt 2 Strophen. Weitere Werke des Dichters Richard Dehmel sind „Antwort“, „Auf der Reise“ und „Aufblick“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Fahnenlied“ weitere 522 Gedichte vor.

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