Heidebild von Carl Busse

Ein ferner Hauch geht durch die Luft
Von umgebrochnen Ackerkrumen,
Es stehn in Glanz und Abendduft
In Rot und Gelb die Heideblumen.
 
Flugmüde aus den Höhlen zieht
Zu Rast und Ruh ein Sommerfalter,
Im Röhricht singt als letztes Lied
Ein Vogel seinen Abendpsalter.
 
Das klingt und raschelt, girrt und zirpt,
10 
Das ist ein weiches Schlummertönen,
11 
Indes im West der Tag erstirbt
12 
In warmen, goldnen Farbentönen.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.8 KB)

Details zum Gedicht „Heidebild“

Autor
Carl Busse
Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
65
Entstehungsjahr
1872 - 1918
Epoche
Realismus,
Naturalismus,
Moderne

Gedicht-Analyse

Das vorgestellte Gedicht ist „Heidebild“, geschrieben von Carl Busse. Carl Busse war ein deutscher Dichter, der im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert lebte und arbeitete. Sein Werk fällt somit in die Epochen des Naturalismus und Expressionismus.

Auf den ersten Eindruck vermittelt das Gedicht eine ruhige, friedliche Stimmung und scheint die Schönheit und Stille der Natur hervorzuheben. Es entsteht der Eindruck, als ob es sich um einen gemächlichen Spaziergang durch die Heide handelt, bei dem der Dichter seine Beobachtungen der Natur schildert.

Inhaltlich beschreibt das lyrische Ich im Gedicht verschiedene Elemente der Natur während einer Abenddämmerung auf der Heide. In der ersten Strophe beschreibt das lyrische Ich, wie durch die Luft ein ferner Hauch von umgebrochenen Ackerkrumen zieht und Heideblumen in Rot und Gelb im Glanz und Abendduft stehen. Die zweite Strophe spricht von einem flugmüden Sommerfalter, der aus den Höhlen zur Rast und Ruhe zieht, während ein Vogel sein letztes Lied im Röhricht singt. In der letzten Strophe wird das Rascheln, Girren und Zirpen von Tieren beschrieben, die weich schlummernde Töne erzeugen, während der Tag im Westen in warmen, goldenen Farbentönen stirbt. All diese Beschreibungen vermitteln ein starkes Gefühl von Ruhe und Frieden und die Schönheit der Natur.

In Bezug auf die Form besteht das Gedicht aus drei Strophen, jeder mit vier Versen. Es folgt, zumindest auf den ersten Blick, kein spezielles Reimschema. Die Sprache des Gedichts ist bildhaft und malerisch, mit viel Verwendung von Metaphern und Symbolen. Die Ausdrucke des Gedichts wecken die Sinne des Lesers und lassen ihn die beschriebenen Szenen fast physisch erfahren. Ein Vogel, der seinen „Abendpsalter“ singt, ist beispielsweise eine poetische Umschreibung für das letzte Vogellied des Tages.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass „Heidebild“ ein Gedicht ist, das die Stille und die Schönheit der Natur in der Dämmerung hervorhebt. Es ist ein poetischer Spaziergang durch die Heide, der den Leser dazu einlädt, die Natur aus einer speziellen Perspektive zu erleben.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Heidebild“ von Carl Busse. Busse wurde im Jahr 1872 in Gummersbach geboren. In der Zeit von 1888 bis 1918 ist das Gedicht entstanden. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text den Epochen Realismus, Naturalismus, Moderne, Expressionismus oder Avantgarde / Dadaismus zugeordnet werden. Die Angaben zur Epoche prüfe bitte vor Verwendung auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich die Literaturepochen zeitlich teilweise überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung fehleranfällig. Das Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen und umfasst dabei 65 Worte. Carl Busse ist auch der Autor für Gedichte wie „Heilige Not“, „Meergesicht“ und „An mein Kind“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Heidebild“ weitere 24 Gedichte vor.

+ Wie analysiere ich ein Gedicht?

Daten werden aufbereitet

Weitere Gedichte des Autors Carl Busse (Infos zum Autor)

Zum Autor Carl Busse sind auf abi-pur.de 24 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.