Im Sommer von Ferdinand Ernst Albert Avenarius

O weiche Luft voll Blumenduft,
O Vogelsang der Auen,
Wie sehnt' ich bang mich Monde lang,
Zu lauschen und zu schauen!
Nun lacht die Erde um mich her
Im Sommersonnenscheine
Der kleine Finke schlägt nicht mehr,
Die Primel verblühte am Raine!
 
Die Rosen blühn aus vollstem Grün,
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Mit lichtem Tau begossen,
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Die Sommerpracht ist aufgewacht,
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Die Knospenwelt erschlossen;
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Was scheint die Flur nur heut so leer?
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Ich wandle still alleine
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Der kleine Finke schlägt nicht mehr,
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Die Primel verblühte am Raine.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.1 KB)

Details zum Gedicht „Im Sommer“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
16
Anzahl Wörter
81
Entstehungsjahr
1856 - 1923
Epoche
Realismus,
Naturalismus,
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Im Sommer“ wurde von Ferdinand Ernst Albert Avenarius geschrieben, einem deutschen Schriftsteller und Lyriker, der von 1856 bis 1923 lebte. Es existiert keine genaue Datierung für das Gedicht, jedoch kann es aufgrund des Todesjahres des Autors zeitlich irgendwann vor 1923 eingeordnet werden.

Auf den ersten Eindruck hin ist es ein Gedicht, welches den Sommer und die Natur besingt. Avenarius bringt mit romantischen und heiteren Beschreibungen die natürliche Schönheit des Sommers zum Ausdruck.

In seinem Gedicht beschreibt das lyrische Ich den Sommer mit all seinen Facetten: den Duft der Blumen, das Singen der Vögel, die Sonne, die auf die Erde scheint, die blühende Pracht und den Tau auf den Rosen. Doch gleichzeitig wird auch eine gewisse Melancholie deutlich, denn trotz der Schönheit des Sommers ist das lyrische Ich alleine und fühlt eine Art Leere. Die letzte Zeile jeder Strophe verdeutlicht das mit der Wiederholung des Motivs des Finken, der nicht mehr singt, und der verblühten Primel am Raine.

Das Gedicht besteht aus zwei Strophen mit je acht Versen. Jede Strophe endet mit der gleichen Symbolik: Der Fink, der nicht mehr singt, und die Primel, die am Wegrand verblüht ist. Diese Wiederholungen unterstreichen die Sehnsucht und die Melancholie des lyrischen Ichs.

Die Sprache ist bildreich und eindrucksvoll, sie zeugt von Avenarius' Sinn für die Schönheiten der Natur und seine Fähigkeit, diese in Worte zu fassen. Die Verse sind geprägt von Reim und Rhythmus, was dem Gedicht eine lyrische und melodische Note verleiht. Avenarius verwendet zudem Aliterationen, wie „weiche Luft voll Blumenduft“, um die Schönheit der Natur hervorzuheben, reflektiert jedoch auch die Nachdenklichkeit und Melancholie des lyrischen Ichs. So spiegelt die stilistisch feine Balance des Gedichts die Schönheit des Sommers und das Gefühl des lyrischen Ichs wider.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass „Im Sommer“ ein ausdrucksstarkes Gedicht ist, das die Schönheit der Sommerlandschaft und die Gefühle des lyrischen Ichs auf elegante Weise einfängt. Mit seiner bildhaften Sprache, seinen wiederholten Motiven und seinen melodischen Versen schafft Avenarius ein nachdenkliches und doch lebendiges Bild des Sommers.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Im Sommer“ ist Ferdinand Ernst Albert Avenarius. 1856 wurde Avenarius in Berlin geboren. In der Zeit von 1872 bis 1923 ist das Gedicht entstanden. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text den Epochen Realismus, Naturalismus, Moderne, Expressionismus, Avantgarde / Dadaismus oder Literatur der Weimarer Republik / Neue Sachlichkeit zugeordnet werden. Die Angaben zur Epoche prüfe bitte vor Verwendung auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich die Literaturepochen zeitlich teilweise überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung fehleranfällig. Das vorliegende Gedicht umfasst 81 Wörter. Es baut sich aus 2 Strophen auf und besteht aus 16 Versen. Weitere Werke des Dichters Ferdinand Ernst Albert Avenarius sind „Vogelmette“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Im Sommer“ keine weiteren Gedichte vor.

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