Unter den Rosen von Johannes Trojan

Wenn Frühlingsdüfte kosen,
Dann fällt mir wieder ein,
Wie ich einst unter Rosen
Getrunken goldnen Wein.
Am Moselstrande war es,
Mir ist es noch wie heut
Zur schönsten Zeit des Jahres,
Zur Rosenblütezeit.
 
In eines Winzers Garten,
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Zu dem man uns entbot,
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Da blühten voll die zarten,
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Die Rosen weiß und rot.
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Ein Keller lag darunter,
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Gefüllt mit gutem Wein,
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Da stiegen wir hinunter
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Und tauchten tief hinein.
 
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Da wo die Fässer winkten,
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War dunkel es und kühl,
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Nur wenig Lichtlein blinkten
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Und führten uns ans Ziel.
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Aus manchem Fasse probten
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Wir drauf das edle Naß
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Und priesen laut und lobten
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Und leerten Glas um Glas.
 
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Als dann wir aus dem Keller
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Aufstiegen an das Licht,
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Noch niemals glänzte heller
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Der Tag uns ins Gesicht.
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Wie schien uns Sorgenlosen
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So schön die Welt zu sein!
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Das kam von all' den Rosen,
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Vom Frühling und vom Wein.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (25.8 KB)

Details zum Gedicht „Unter den Rosen“

Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
32
Anzahl Wörter
146
Entstehungsjahr
1837 - 1915
Epoche
Realismus,
Naturalismus,
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Unter den Rosen“ wurde von Johannes Trojan verfasst, einem deutschen Schriftsteller und Lyriker, der im 19. und frühen 20. Jahrhundert lebte. Dies deutet auf eine Einordnung in die Epoche der Spätromantik oder des Biedermeiers hin.

Auf den ersten Eindruck wirkt das Gedicht sehr atmosphärisch und malerisch. Es erzählt eine Geschichte, die scheinbar von einer ernüchternden Erfahrung handelt, die das lyrische Ich in jüngeren Jahren gemacht hat.

Im Inhalt des Gedichts erinnert sich das lyrische Ich an eine vergangene Zeit, in der es unter blühenden Rosen in einem Weinkeller am Moselstrand Wein getrunken hat. Der Text erzeugt dabei eine Atmosphäre der Heiterkeit und Unbeschwertheit und gibt einen glorifizierten Rückblick auf diese Erinnerung wieder. Die Emotionen, die mit dieser Erinnerung verbunden sind – Freude, Vergnügen und Ausgelassenheit – werden durch das lyrische Ich ausgedrückt. Es wird auch auf die Schönheit der Natur und den Reiz des Weines hingewiesen, Elemente, die zur Atmosphäre der Erinnerung beitragen.

Die Form des Gedichts ist durch vier achteile Strophen geprägt, was eine klare und geordnete Struktur verleiht. Die klare Struktur spiegelt möglicherweise die Klarheit und das Glück wider, die das lyrische Ich in seiner Erinnerung empfindet. Die Sprache des Gedichts ist dabei eher einfach und unprätentiös, mit kurzen Versen und einer deutlichen Erzählstruktur. Dies könnte die Einfachheit und Unbeschwertheit der Erinnerung unterstreichen, die das lyrische Ich zum Ausdruck bringt.

Insgesamt kann man das Gedicht als eine Liebeserklärung an die Jugend, die Schönheit der Natur und das Vergnügen des Weintrinkens interpretieren. Es erzeugt ein nostalgisches Gefühl und eine Sehnsucht nach einer vergangenen, unschuldigeren und heiteren Zeit.

Weitere Informationen

Johannes Trojan ist der Autor des Gedichtes „Unter den Rosen“. Der Autor Johannes Trojan wurde 1837 in Danzig geboren. Im Zeitraum zwischen 1853 und 1915 ist das Gedicht entstanden. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zu den Epochen Realismus, Naturalismus, Moderne, Expressionismus oder Avantgarde / Dadaismus zu. Die Angaben zur Epoche prüfe bitte vor Verwendung auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich die Literaturepochen zeitlich teilweise überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung fehleranfällig. Das Gedicht besteht aus 32 Versen mit insgesamt 4 Strophen und umfasst dabei 146 Worte. Weitere Werke des Dichters Johannes Trojan sind „Die Hasel stäubt“, „Skat“ und „Der hat vom Leben spärlichen Genuß“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Unter den Rosen“ weitere 15 Gedichte vor.

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