Der Butjadinger Tag erwacht von Peter Friedrich Ludwig Strackerjan

Unheimlich nebelbleiches Grauen
legt auf den regungslosen Auen,
und nur den Osten färbet leicht
der Tag, noch eh' er selbst sich zeigt.
 
Da drängt sich aus der Dämmrung Schleier
ein Ball von glühend rotem Feuer,
der erst die Wolken purpurn malt,
dann um der Bäume Wipfel strahlt,
nun tausendfach auf des Grases Spitzen
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entzündet ein Funkeln, Sprühn und Blitzen,
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und endlich rings die ganze Welt
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mit vollem, warmem Licht erhellt.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.1 KB)

Details zum Gedicht „Der Butjadinger Tag erwacht“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
70
Entstehungsjahr
1825 - 1881
Epoche
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz,
Realismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Der Butjadinger Tag erwacht“ wurde von Peter Friedrich Ludwig Strackerjan verfasst, der zwischen den Jahren 1825 und 1881 lebte. Demnach kann das Gedicht zeitlich dem 19. Jahrhundert und damit der Epoche des Biedermeier oder möglicherweise dem Realismus zugeordnet werden.

In der ersten Strophe wird das Bild eines nebelverhangenen Morgens geschildert, der noch keine Bewegung zeigt. Doch der Osten beginnt sich schon langsam in der Morgendämmerung zu färben, bevor der Tag ganz erwacht. Dieser erste Eindruck zeugt von einer ruhigen, beinahe gespenstischen Atmosphäre, welche die Morgenstunden oft mit sich bringen.

Die zweite Strophe hingegen zeichnet ein farbenfrohes und lebendiges Bild des kommenden Tages. Mit Bildern von glühendem Feuer, purpur gemalten Wolken und Blitzen beschreibt das lyrische Ich den Sonnenaufgang, der die natürliche Welt aufweckt und lebendig werden lässt. Schließlich erhellt die Sonne die ganze Welt mit ihrem warmen Licht.

Das Gedicht zeichnet somit den Übergang von Dunkelheit zu Licht, von Regungslosigkeit zu Leben. Die Intention des Autors scheint zu sein, die Schönheit und Magie eines neuen Tages und den alltägliche Wunder des Sonnenaufgangs zu verdeutlichen. Der Autor lebte in Butjadingen, einer Region in Niedersachsen, weshalb dies vermutlich als konkreter Bezugsort für die Schilderungen gesehen werden kann.

Von der Form her ist das Gedicht nicht in Reimen abgefasst, was es eher modern wirken lässt, obwohl es aus dem 19. Jahrhundert stammt. Die Sprache des Gedichts ist sehr bildreich und malerisch, ein typisches Merkmal lyrischer Texte. Eindrucksvolle Metaphern wie der „Ball von glühend rotem Feuer“ und die „tausendfach auf des Grases Spitzen“ entstehenden Funken erzeugen eine sehr lebendige visuelle Vorstellung der beschriebenen Naturphänomene. Sie tragen zur ästhetischen Gesamtwirkung des Gedichts bei und zeugen von der Liebe des Autors zur Natur und zum Detail.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Der Butjadinger Tag erwacht“ des Autors Peter Friedrich Ludwig Strackerjan. 1825 wurde Strackerjan in Jever geboren. Zwischen den Jahren 1841 und 1881 ist das Gedicht entstanden. Eine Zuordnung des Gedichtes zu den Epochen Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus oder Naturalismus kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Bei Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit der Zuordnung. Die Auswahl der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und muss daher nicht unbedingt richtig sein. Das vorliegende Gedicht umfasst 70 Wörter. Es baut sich aus 2 Strophen auf und besteht aus 12 Versen. Peter Friedrich Ludwig Strackerjan ist auch der Autor für Gedichte wie „Butjenter Nachtigall“. Zum Autor des Gedichtes „Der Butjadinger Tag erwacht“ haben wir auf abi-pur.de keine weiteren Gedichte veröffentlicht.

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