Augustus und ein junger Grieche von Susanne von Bandemer

Man stellte dem August einst einen Griechen dar,
Der von Gesicht ihm völlig ähnlich war.
Der Kaiser, dieser Gleichheit Ursach zu erfahren,
Fragt: Sollte deine Mutter nicht vor Jahren
Einmahl nach Rom gereiset seyn?
Der Jüngling giebt zur Antwort: Nein,
Von ihrer Reise hab’ ich nie ein Wort vernommen,
Mein Vater aber ist sehr oft dahin gekommen.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Augustus und ein junger Grieche“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
57
Entstehungsjahr
1802
Epoche
Klassik,
Romantik

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Augustus und ein junger Grieche“ ist von Susanne von Bandemer, einer Dichterin aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Der zeitliche Kontext, in den das Gedicht vermutlich einzuordnen ist, liegt also weit vor unserer Gegenwart und ist eingebettet in die historisch-kulturelle Periode des Spätbarocks und der beginnenden Romantik.

Beim ersten Lesen erweckt das Gedicht einen humorvollen Eindruck und bietet eine kurze, unterhaltsame Geschichte in einem formellen, respektablen Kontext (Kaiser Augustus und ein junger Grieche). Die Geschichte handelt von der Begegnung des römischen Kaisers Augustus mit einem jungen Griechen, welcher ihm verblüffend ähnlich sieht. Augustus vermutet, dass die Mutter des jungen Griechen eventuell einmal nach Rom gereist sein könnte (also impliziert er eine mögliche Liaison mit ihr), woraufhin der junge Grieche antwortet, dass er nichts von einer solchen Reise gehört hat, aber sein Vater oft nach Rom gereist ist. Die Aussage des lyrischen Ichs scheint hier sein, dass der Vater des jungen Griechen möglicherweise eine Affäre mit der Mutter von Augustus hatte, was zu der äußerlichen Ähnlichkeit mit dem Kaiser führen könnte.

Das Gedicht folgt keiner strikten Reimstruktur, woraus sich eine freie und spontane Atmosphäre ausdrückt. Die Sprache ist direkt und unverschnörkelt, dabei jedoch raffiniert im Sinne von hintergründigem Humor und unterschwelliger Botschaft. Einfache und leicht verständliche Worte machen das Gedicht leicht zugänglich, während die doppeldeutige Aussage zum Nachdenken anregt. Im Ganzen kann das Gedicht als eine geschickte Darstellung eines humoristischen, informellen Dialogs in einem formalen Rahmen interpretiert werden.

Weitere Informationen

Die Autorin des Gedichtes „Augustus und ein junger Grieche“ ist Susanne von Bandemer. 1751 wurde Bandemer in Berlin geboren. Entstanden ist das Gedicht im Jahr 1802. In Berlin ist der Text erschienen. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten der Autorin her den Epochen Klassik oder Romantik zuordnen. Bei Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit der Zuordnung. Die Auswahl der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und muss daher nicht unbedingt richtig sein. Das vorliegende Gedicht umfasst 57 Wörter. Es baut sich aus nur einer Strophe auf und besteht aus 8 Versen. Weitere Werke der Dichterin Susanne von Bandemer sind „An Elisen“, „An Frau Sophie von La Roche“ und „An G * * * g“. Zur Autorin des Gedichtes „Augustus und ein junger Grieche“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 86 Gedichte vor.

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