Aus: Liebesfrühling von Friedrich Rückert

Er ist gekommen
In Sturm und Regen,
Ihm schlug beklommen
Mein Herz entgegen.
Wie konnt ich ahnen,
Daß seine Bahnen
Sich einen sollten meinen Wegen?
 
Er ist gekommen
In Sturm und Regen,
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Er hat genommen
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Mein Herz verwegen.
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Nahm er das meine?
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Nahm ich das seine?
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Die beiden kamen sich entgegen.
 
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Er ist gekommen
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In Sturm und Regen.
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Nun ist entglommen
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Des Frühlings Segen.
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Der Freund zieht weiter,
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Ich seh' es heiter,
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Denn er bleibt mein auf allen Wegen.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.2 KB)

Details zum Gedicht „Aus: Liebesfrühling“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
21
Anzahl Wörter
79
Entstehungsjahr
1788 - 1866
Epoche
Klassik,
Romantik,
Biedermeier

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Aus: Liebesfrühling“ ist von Friedrich Rückert, der von 1788 bis 1866 lebte und somit der Epoche der Romantik zuzuordnen ist.

Beim ersten Lesen des Gedichtes kommt eine Atmosphäre der romantischen Liebe auf, die auch unbeständige und stürmische Seiten hat. Es scheint um die Gefühle und Erfahrungen des lyrischen Ichs im Kontext einer Liebesbeziehung zu gehen.

Im allgemeinen Inhalt zumdruckt das Gedicht, dass das lyrische Ich von einer Person überrascht wurde, die unerwartet in ihr Leben trat - symbolisiert durch die stürmischen und regnerischen Bedingungen. In den folgenden Strophen werden Fragen der Gegenseitigkeit und Wechselseitigkeit in der Liebe aufgeworfen und der einhergehende Austausch von Herzen als Metapher für tiefe Bindung und emotionale Verbundenheit verwendet. Schließlich endet das Gedicht mit der Feststellung, dass trotz der Abwesenheit der geliebten Person, die emotionale Bindung und Liebe weiter bestehen bleibt.

Die Struktur des Gedichts folgt einer klaren und gleichmäßigen Struktur mit jeweils sieben Versen in drei Strophen. „Er ist gekommen in Sturm und Regen“ wiederholt sich in jeder Strophe, wodurch ein starkes Thema von Wiederholung und Persistenz entsteht. Die anfängliche Verwirrung und Sorge des lyrischen Ichs verwandelt sich in Akzeptanz und letztlich Freude.

Rückerts Sprache ist direkt und zugänglich, ohne stark verschlüsselte Metaphern oder komplexes Vokabular. Er nutzt einfache, alltägliche Bilder (Sturm, Regen, Wege), um seine emotionalen Zustände darzustellen und herüberzubringen. Auch wenn die Liebeserfahrung stürmisch und überraschend war, bewirkt sie letztendlich eine positive Transformation im lyrischen Ich.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das romantische Gedicht „Aus: Liebesfrühling“ von Friedrich Rückert eine tiefgreifende Reflexion über die Dynamik und die emotionale Wirkung von Liebesbeziehungen ist und dabei starke Bilder und konsequente Strukturen nutzt.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Aus: Liebesfrühling“ ist Friedrich Rückert. 1788 wurde Rückert in Schweinfurt geboren. In der Zeit von 1804 bis 1866 ist das Gedicht entstanden. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text den Epochen Klassik, Romantik, Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz oder Realismus zugeordnet werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Basis geschehen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben bei Verwendung. Das 79 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 21 Versen mit insgesamt 3 Strophen. Weitere Werke des Dichters Friedrich Rückert sind „31. Makame des Hariri“, „Amaryllis“ und „Blumen aufs Grab“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Aus: Liebesfrühling“ weitere 102 Gedichte vor.

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