An den Freyherrn von Gebler von Johann Baptist Alxinger

Und hätt’ auch nicht der Fürsten Hand
Dich nah zum Thron gerückt,
Dir auch mit keinem Ordensband
Die Biederbrust geschmückt;
 
Dein Name risse dennoch sich
Von andern Namen los;
Du edler Mann! du bliebst durch dich
Verehrenswerth, und groß.
 
Wer suchte jede Kunst, wie Du,
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Auf Wegen öd’ und steil,
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Und hielt den schwarzen Rachen zu
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Dem kühnen Vorurtheil?
 
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Wer mahlete, wie Du, so fein
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Die Sitten seiner Stadt,
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Und mischte so viel Laune drein,
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Die keinen Stachel hat?
 
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Hielt Thoren zwar den Spiegel vor,
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Doch lächelnd, und gelind,
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Und freundlich, daß kaum selbst der Thor
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Zu schmollen sich erkühnt?
 
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Wer riß des Hörers Herz so ganz
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Zu sanfter Wehmuth hin,
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Da matt bedrängter Unschuld Glanz
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Durch düstre Nebel schien?
 
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Ja du kennst Wissenschaft und Kunst,
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Und darum liebst du sie;
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Entehrst durch Mäcenatengunst
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Und Stolz den Künstler nie. —
 
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Beutst, mag er noch so niedrig seyn,
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Die Hand ihm freundlich dar:
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Vertrauen flößt und Lieb’ ihm ein
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Dein Antlitz mild und klar:
 
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Und schliesset jedes Herz dir auf,
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Und macht es froh und frey,
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Und zeiget, daß dein Lebenslauf
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Dein schönstes Schauspiel sey.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (26.6 KB)

Details zum Gedicht „An den Freyherrn von Gebler“

Anzahl Strophen
9
Anzahl Verse
36
Anzahl Wörter
183
Entstehungsjahr
1780
Epoche
Aufklärung,
Empfindsamkeit,
Sturm & Drang

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „An den Freyherrn von Gebler“ wurde von Johann Baptist Alxinger, einem österreichischen Dichter, geschrieben, der im 18. Jahrhundert lebte. Dementsprechend lässt es sich zeitlich in die Epoche des Barock oder der Aufklärung einordnen.

Auf den ersten Blick lässt sich erkennen, dass das Gedicht stark aufgebaut ist und eine Botschaft an eine sehr spezifische Person sendet: den Freiherrn von Gebler. Es ist klar, dass das lyrische Ich große Hochachtung und Respekt für den Adressaten hat und dessen Qualitäten und Eigenschaften ausführlich würdigt.

Das zentrale Thema dieses Gedichts ist die Verehrung und Anerkennung des Adressaten durch das lyrische Ich. Es zählt die Tugenden und Eigenschaften des Freiherrn von Gebler auf und betont dabei, dass dessen wahre Würde und Größe unabhängig von externen Zeichen der Macht oder Autorität sind. Vielmehr liegen sie in seiner Persönlichkeit, seiner Güte, seinem Sinn für Humor, seiner Weisheit, seinem Respekt für Kunst und Wissen und seiner allgemeinen Menschlichkeit. Das lyrische Ich unterstreicht, dass dies die Eigenschaften sind, die den Freiherrn von Gebler wahrhaft verehrungswürdig und groß machen.

Das Gedicht folgt einer klaren Struktur mit neun Strophen, die jeweils aus vier Versen bestehen. Die Sprache des Gedichts ist angemessen und förmlich, um den Respekt und die Verehrung des lyrischen Ichs für den Adressaten zum Ausdruck zu bringen. Es gibt eine Reihe von rhetorischen Fragen, die alle dazu dienen, die einzigartigen Qualitäten des Freiherrn von Gebler hervorzuheben. Die Metaphern und Bilder, die Alxinger verwendet, sind lebhaft und anschaulich und tragen zur allgemeinen Aussage und Wirkung des Gedichts bei.

Insgesamt lässt sich sagen, dass „An den Freyherrn von Gebler“ eine überzeugende und bewegende Hommage an eine Person ist, die das lyrische Ich tief bewundert und respektiert. Es unterstreicht die Eigenschaften von Charakter und Persönlichkeit, die den Adressaten wahrhaft verehrungswürdig machen, und erinnert den Leser daran, dass wahre Größe und Würde von innen kommen und nicht von externen Zeichen der Macht oder Autorität abhängen.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „An den Freyherrn von Gebler“ ist Johann Baptist Alxinger. Geboren wurde Alxinger im Jahr 1755 in Wien. Im Jahr 1780 ist das Gedicht entstanden. In Halle ist der Text erschienen. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her den Epochen Aufklärung, Empfindsamkeit oder Sturm & Drang zuordnen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben zur Epoche bei Verwendung. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Das Gedicht besteht aus 36 Versen mit insgesamt 9 Strophen und umfasst dabei 183 Worte. Johann Baptist Alxinger ist auch der Autor für Gedichte wie „Haschka an mich“, „Meine Prüfung, an Haschka“ und „An Denis“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „An den Freyherrn von Gebler“ weitere 23 Gedichte vor.

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