Überliefert von Wilhelm Busch
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Zu Olims Zeit, auf der Oase, |
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Am Quell, wo schlanke Palmen stehen, |
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Saß einst das Väterchen im Grase |
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Und hatte allerlei Ideen. |
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Gern sprach davon der Hochverehrte |
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Zu seinen Söhnen, seinen Töchtern, |
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Und das Gelehrte, oft Gehörte |
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Ging von Geschlechte zu Geschlechtern. |
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Auch wir, in mancher Abendstunde, |
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Wenn treue Liebe uns bewachte, |
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Vernahmen froh die gute Kunde |
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Von dem, was Väterchen erdachte. |
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Und sicher klingt das früh Gewußte |
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So lang in wohlgeneigte Ohren, |
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Bis auf der kalten Erdenkruste |
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Das letzte Menschenherz erfroren. |
Details zum Gedicht „Überliefert“
Wilhelm Busch
4
16
82
nach 1848
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz,
Realismus
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Überliefert“ ist von dem deutschen Dichter und Zeichner Wilhelm Busch, der lebte von 1832 bis 1908. Sein Schaffensperiode liegt damit im 19. Jahrhundert mit Schwerpunkt auf dem Realismus.
Auf den ersten Blick fällt die ruhige, besinnliche Atmosphäre in diesem Gedicht auf, mit Bildern von beliebten Familienszenen und warmen menschlichen Bindungen.
Das Gedicht erzählt die Geschichte eines Väters, der seine Gedanken, Wissen und Weisheiten an seine Kinder und folgende Generationen weitergab. Es geht im Grunde um die Wichtigkeit der Familientraditionen und des bewussten Weitergebens von Ideen, Werten und Idealen an künftige Generationen. Durch das lyrische Ich wird diese Tradition der Weitergabe von Wissen positiv wahrgenommen und geschätzt.
Der formale Aufbau und die Sprache des Gedichts sind in typischer Manier von Wilhelm Busch: Es hat vier Strophen mit je vier Versen. Die Wortwahl ist schlicht und dennoch anschaulich mit Bildern wie der Oase, den Palmen, dem Gras, der Quelle und der kalten Erdenkruste. Die Gedichtsprache beinhaltet eine gewisse Weisheit und philosophische Tiefe, jedoch in einer einfach zu verstehenden und alltäglichen Ausdrucksweise.
Die Sprache ist einfach, klar, und bildhaft, im typischen Stil von Wilhelm Busch. Es zeigt seine Fähigkeit, ernste und tiefe Themen auf eine zugängliche und unterhaltsame Weise zu präsentieren.
Insgesamt betrachtet geht es in dem Gedicht „Überliefert“ von Wilhelm Busch um die Bedeutung dessen, was von Generation zu Generation weitergegeben wird - ob das nun Wissen, Traditionen, Werte oder Ansichten sind. Es preist die Bedeutung der Familie und zeigt die Kontinuität des Lebens in der stetigen Weitergabe von Wissen und Traditionen. Dabei betont Busch die Wichtigkeit des Zuhörens und des Weitergebens von Informationen, und dass dies bis zum Ende der Menschheit von Bedeutung sein wird.
Weitere Informationen
Das Gedicht „Überliefert“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Wilhelm Busch. Geboren wurde Busch im Jahr 1832 in Wiedensahl. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1848 und 1908. Der Erscheinungsort ist Wiesbaden u. Berlin. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text den Epochen Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus, Naturalismus oder Moderne zugeordnet werden. Die Angaben zur Epoche prüfe bitte vor Verwendung auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich die Literaturepochen zeitlich teilweise überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung fehleranfällig. Das vorliegende Gedicht umfasst 82 Wörter. Es baut sich aus 4 Strophen auf und besteht aus 16 Versen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Wilhelm Busch sind „Also hat es dir gefallen“, „Auf Wiedersehn“ und „Auf den Sonntag früh Morgen“. Zum Autor des Gedichtes „Überliefert“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 208 Gedichte vor.
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Zum Autor Wilhelm Busch sind auf abi-pur.de 208 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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