Über eine Weile — — von Joachim Ringelnatz
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Nur eine Weile muß vergehn; |
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Dann ist auch dieses überstanden. |
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Dann wird mit hell euch zugewandten |
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Augen das Neue vor euch stehn. |
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Und eh ihr fragt, wie ihr dem Neuen |
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Euch fügen wollt, zwingt Gegenwart |
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Zum Danken oder zum Bereuen. |
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Leicht schmilzt ein Leid. Die Schuld ist hart. |
Details zum Gedicht „Über eine Weile — —“
Joachim Ringelnatz
2
8
48
1932
Moderne,
Expressionismus
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Über eine Weile“ wurde von Joachim Ringelnatz verfasst. Ringelnatz lebte von 1883 bis 1934 und ist ein bekannter Vertreter der expressionistischen Literatur in Deutschland.
Beim ersten Lesen des Gedichtes fällt sofort die Verwendung einfacher, klarer Sprache auf, getragen von einem ruhigen, fast beruhigenden Rhythmus. Es scheint, dass Ringelnatz eine Art Lebensweisheit oder Ermutigung mit diesem Gedicht teilen möchte.
Inhaltlich geht es in „Über eine Weile“ um die Vergänglichkeit und den ständigen Wandel des Lebens. Ringelnatz stellt zunächst fest, dass nach einer bestimmten, noch unbestimmten Zeit („Nur eine Weile“), die aktuellen Umstände überwunden sein werden und etwas Neues vor uns stehen wird. In der zweiten Strophe führt er aus, dass wir uns dem Neuen stellen müssen, bevor wir wissen, wie wir uns anpassen sollen. Die Gegenwart – und wie wir mit ihr umgehen – zwingt uns entweder zur Dankbarkeit oder zur Reue. Dabei ist es einfacher, ein Leid zu überwinden als die Verantwortung für eine Schuld.
Formal besteht das Gedicht aus zwei Strophen mit jeweils vier Versen. Ringelnatz verwendet die hauptsächlich jambische Metrik, die für Sprachrhythmus sorgt. Die Sprache ist schlicht und verständlich, ohne überflüssige Details oder Metaphern, was die Klarheit der Botschaft unterstreicht.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Ringelnatz in diesem Gedicht die Vergänglichkeit der Zeit und die Notwendigkeit betont, sich mit der Gegenwart und den daraus resultierenden Konsequenzen zu befassen. Diese zeitlose Botschaft hat auch heute noch eine starke Resonanz. Sie ermutigt uns, das Jetzt wertzuschätzen, loszulassen und bereit für das Kommende zu sein.
Weitere Informationen
Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Über eine Weile — —“ des Autors Joachim Ringelnatz. Geboren wurde Ringelnatz im Jahr 1883 in Wurzen. 1932 ist das Gedicht entstanden. Erscheinungsort des Textes ist Berlin. Eine Zuordnung des Gedichtes zu den Epochen Moderne oder Expressionismus kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Der Schriftsteller Ringelnatz ist ein typischer Vertreter der genannten Epochen. Das vorliegende Gedicht umfasst 48 Wörter. Es baut sich aus 2 Strophen auf und besteht aus 8 Versen. Weitere Werke des Dichters Joachim Ringelnatz sind „Abermals in Zwickau“, „Abgesehen von der Profitlüge“ und „Abglanz“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Über eine Weile — —“ weitere 560 Gedichte vor.
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Zum Autor Joachim Ringelnatz sind auf abi-pur.de 560 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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