Z’Windischt i dr Bärlisgrueb von Paul Haller

Z’Windischt i dr Bärlisgrueb
Vor alte lange Zyte
Händ d’Römerwyber ’s Gaudi gha,
Wen d’Christe sind cho stryte.
 
De Käiser het nid welle ha,
As d’Lüt zum Häiland bätte.
„Vor d’Leue mit ene!“ het’s tönt,
Wi wen si gmordet hätte.
 
Do ist es Mäiteli z’Huse gsi,
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Won au hätt sölle stärbe.
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„O Vatter, Mueter, hälf ech Gott
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Vom ewige Verdärbe!
 
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Mir söl de Käiser ’s Läbe neh,
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I blybe bi mim Glaube;
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So chumi bald in Himmel ue!
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De cha mr niemer raube!
 
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Ir Manne, mached ’s Törli uf
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Und löhnd di Leuen use!
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Es söl mr ab de Leue nid,
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Und ab em Tod nid gruse!
 
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Herrgott im Himmel, nim mi uf!“
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O lueg, ietz wird’s verrisse!
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Do lyt es bluetigs Chind im Sand,
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Verschunden und verbisse.
 
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„O Chind, mis Chind, so bluetigrot,
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Du hesch di Häimet gfunde.
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Mir wachst kes Tränkli und kes Chrut
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Für mini tiefste Wunde.
 
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Herr Käiser! i bi d’Mueter gsy
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Vo Husen i dr Nöchi.
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Herr Käiser! allue Götze Fluech
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Und Ehr Gott i dr Höchi!“
 
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Z’Windischt i dr Bärlisgrueb
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Vor alte lange Zyte
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Händ d’Römerwyber ’s Gaudi gha
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Wen d’Christe sind cho stryte.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (26.4 KB)

Details zum Gedicht „Z’Windischt i dr Bärlisgrueb“

Autor
Paul Haller
Anzahl Strophen
9
Anzahl Verse
36
Anzahl Wörter
202
Entstehungsjahr
nach 1898
Epoche
Naturalismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Z’Windischt i dr Bärlisgrueb“ wurde von Paul Haller verfasst, einem schweizerischen Dichter, der von 1882 bis 1920 lebte. Dieser zeitraum legt nahe, dass es zu Beginn des 20. Jahrhunderts verfasst wurde.

Beim ersten Eindruck fällt auf, dass das Gedicht in schweizerdeutscher Mundart verfasst ist. Dies kann zunächst eine Herausforderung darstellen, da das Verständnis der Sprache nicht allen Deutschsprechenden leicht fällt.

Inhaltlich handelt das Gedicht von den Schwierigkeiten und dem Leid, die die frühchristliche Gemeinschaft zur Zeit des Römischen Reichs durchleben musste. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf dem Konflikt zwischen den christlichen Glaubensüberzeugungen und dem politischen Machtanspruch des römischen Kaisers. Das lyrische Ich, möglicherweise eine christliche Frau oder Mutter, stellt den Glauben an Gott und den Eifer für das Christentum in den Vordergrund und drückt eine tief empfundene Überzeugung für ihren Glauben und die Ablehnung des römischen Herrschers aus.

In Bezug auf die Form ist das Gedicht in Versen und Strophen organisiert, was einen rhythmischen Fluss und eine klare Struktur verleiht. Die Sprache des Gedichts ist schweizerdeutsch und verwendet Dialektausdrücke und lokale Ausdrücke, was einen zusätzlichen kulturellen Kontext und eine bestimmte Atmosphäre vermittelt. Darüber hinaus weist das Gedicht eine emotionale und leidenschaftliche Sprache auf, die das starke Engagement des lyrischen Ichs für ihren Glauben zum Ausdruck bringt. Insgesamt schafft es das Gedicht, eine kräftige und bewegende Darstellung des frühchristlichen Martyriums zu vermitteln.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Z’Windischt i dr Bärlisgrueb“ des Autors Paul Haller. Der Autor Paul Haller wurde 1882 in Rein bei Brugg geboren. Zwischen den Jahren 1898 und 1920 ist das Gedicht entstanden. Erschienen ist der Text in Aarau. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Naturalismus kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Haller ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das 202 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 36 Versen mit insgesamt 9 Strophen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Paul Haller sind „An die Mutter“, „An die blasse Sonne I“ und „An die blasse Sonne II“. Zum Autor des Gedichtes „Z’Windischt i dr Bärlisgrueb“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 65 Gedichte vor.

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