z’Nacht von Paul Haller

Schwarz gropet d’Nacht dr Aare noh,
Käis Stärndli schickt e Häiteri.
’S mues jeden äinist ’s Läbe loh
Und usem Liecht a d’Feisteri:
 
Hütt isch es glych au gar so still,
Ke Gäisle ghörst, ke Ysebah!
Was äine spinnt und wärche wil,
De Fade mues es Ändi ha.
 
Lys ruschets a dr Äich verby
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Bis änevör, a d’Chlosterwog.
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Und mues’s den äinist gstorbe sy,
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Gottlob! me chunt us mänger Plog.
 
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Lueg, ’s lauft es Liechtli usem Hus,
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Und übers Wasser tanzt en Schy.
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Goht äin uf Freud und Liebi us,
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Z’Tratz mues er rächt eläigge sy.
 
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Los doch und lueg, wi’s Wasser schüßt
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Durab, durab, ’s chunt nümme z’rugg.
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Probiers, wenn alles nidsi flüßt,
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Öb d’obsi magst bis under d’Brugg!
 
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Und was dr Chrüz und Chumber macht,
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Chum zue mr, stand as Wasser a.
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Es isch mr, s’häig no nie ke Nacht
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So dunkelschwarzi Auge gha.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.7 KB)

Details zum Gedicht „z’Nacht“

Autor
Paul Haller
Anzahl Strophen
6
Anzahl Verse
24
Anzahl Wörter
156
Entstehungsjahr
nach 1898
Epoche
Naturalismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „z’Nacht“ wurde von Paul Haller verfasst, einem schweizerischen Dichter, der von 1882 bis 1920 lebte. Dies legt nahe, dass das Gedicht während des späten 19. oder frühen 20. Jahrhunderts verfasst wurde. Aufgrund des Dialekts ist es vernünftig anzunehmen, dass das Gedicht einen Bezug zur Heimatregion oder -kultur des Dichters hat, in diesem Fall der schweizerischen.

Auf den ersten Blick fällt auf, dass das Gedicht aus sechs Strophen besteht, jede mit vier Versen. Die Sprache ist schweizerdeutsch, was einen eher vertrauten, volksnahen Ton erzeugt. Der Titel „z’Nacht“ und die ständige Anspielung auf die Dunkelheit weisen darauf hin, dass das Gedicht Themen wie Nacht, Einsamkeit und möglicherweise Tod behandelt.

Im Detail liest sich das Gedicht wie die Beschreibung einer nächtlichen Landschaft, mit der die Aare, einen Fluss in der Schweiz, als zentrales Element. Der Fluss scheint sowohl eine physische als auch eine metaphorische Rolle zu spielen, möglicherweise als Sinnbild für das Leben, das unerbittlich voranschreitet und nicht zurückkehrt („Los doch und lueg, wi’s Wasser schüßt / Durab, durab, ’s chunt nümme z’rugg“). Es scheint auch, dass das lyrische Ich an einem bestimmten Ort in der Landschaft steht, von dem aus es auf das Wasser und eine nahe gelegene Stadt oder ein Haus schaut.

Der Autor schafft eine melancholische Stimmung und greift Themen wie Einsamkeit, Vergänglichkeit und Tod auf. Die wiederholten Beobachtungen von Dunkelheit und Stille deuten auf eine melancholische oder nachdenkliche Stimmung des lyrischen Ichs hin. Die Aussage des lyrischen Ichs könnte eine Reflexion über das Leben und den unausweichlichen Tod sein.

Zur Form und Sprache: Das Gedicht hat eine gleichbleibende Strophen- und Versstruktur. Die Sprache ist schweizerdeutsch, wodurch eine volksnahe, persönliche Atmosphäre geschaffen wird. Der Rhythmus und Reim des Gedichts sind nicht offensichtlich - es gibt keine konsequente Reimstruktur oder Metrik, was das Gedicht eher wie Prosa wirken lässt, die in Verse unterteilt ist. Seine Ausdrucksweise ist metaphorisch, mit Naturbildern, die Gefühle und Stimmungen verbildlichen. Zudem gibt es eine Reihe von spezifischen kulturellen oder lokalisierten Referenzen, die dem Gedicht eine starke Verbindung zur physischen Umgebung und möglicherweise zur biografischen Erfahrung des Autors geben.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „z’Nacht“ des Autors Paul Haller. Haller wurde im Jahr 1882 in Rein bei Brugg geboren. Im Zeitraum zwischen 1898 und 1920 ist das Gedicht entstanden. Aarau ist der Erscheinungsort des Textes. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her der Epoche Naturalismus zuordnen. Haller ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das 156 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 24 Versen mit insgesamt 6 Strophen. Paul Haller ist auch der Autor für Gedichte wie „Augen“, „Bei Morcote“ und „Conrad Ferdinand Meyer“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „z’Nacht“ weitere 65 Gedichte vor.

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