Auferstehung von Karl Kraus

Mein Haupt war Flamme, dem beschwingten Schritt
entstiebten Funken, als ich von dir eilte.
Ich riß mir die Minute mit,
wo uns die Ewigkeit verweilte!
 
So ist das alte Wunder wieder wahr.
Es half ein Gott die Endlichkeit besiegen.
So ist ein müdes Menschenpaar
zu jungen Tagen aufgestiegen!
 
Mit beiden Händen trag’ ich zitternd mir
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dein Herz, das die Vergänglichkeit umfangen.
11 
So werde ich zu dir gelangen!
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So bin ich auf dem Weg zu mir!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.8 KB)

Details zum Gedicht „Auferstehung“

Autor
Karl Kraus
Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
75
Entstehungsjahr
1920
Epoche
Moderne,
Expressionismus,
Avantgarde / Dadaismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Auferstehung“ wurde verfasst von Karl Kraus, einem für seine teilweise kritische Lyrik bekannten österreichischen Schriftsteller, der von 1874 bis 1936 lebte. Dies datiert das Gedicht in die Zeit des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts.

Das Gedicht hinterlässt den ersten Eindruck von Intensität und emotionaler Energie. Es scheint eine innige Leidenschaft und ein tiefgreifendes emotionales Erlebnis zwischen dem lyrischen Ich und einer anderen Person zu beschreiben.

Inhaltlich geht es um eine transzendente Erfahrung der Liebe oder der Verbindung zwischen dem lyrischen Ich und einer anderen Person. Das lyrische Ich spricht von physischer Hitze und Funken – möglicherweise ein Symbol für starke Leidenschaft. Der Sprecher bringt eine enorme Energie in seine Bewegungen und Interaktionen mit dem anderen, „reißt“ sich die Minute, in der „die Ewigkeit verweilte“. Es wird eine übernatürliche oder göttliche Überwindung der Endlichkeit angesprochen, die eine „Auferstehung“ oder Wiederbelebung vermittelt. Das Gedicht endet mit dem Bild des lyrischen Ichs, das zitternd das Herz des anderen trägt, ein Beweis dafür, dass es auf dem Weg zu sich selbst ist.

Aus formaler Perspektive ist das Gedicht klar und strukturiert, bestehend aus drei Strophen mit jeweils vier Versen. Der Rhythmus und der Klang des Gedichts sind fließend und harmonisch, was die starke emotionale Resonanz unterstützt.

Die Sprache des Gedichts ist metaphorisch und beschreibend. Es verbindet menschliche Emotionen und Erfahrungen mit übernatürlichen und göttlichen Bildern, wodurch ein Gefühl der Transzendenz erzeugt wird. Die Sprache erzeugt starke visuelle Bilder und kontrastiert körperliche Bilder mit solchen von Zeit und Unendlichkeit. Die sinnliche und emotionale Intensität des Gedichts wird durch die kraftvolle, leidenschaftliche Sprache vermittelt.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Auferstehung“ des Autors Karl Kraus. Geboren wurde Kraus im Jahr 1874 in Jičín (WP), Böhmen. Im Jahr 1920 ist das Gedicht entstanden. Erscheinungsort des Textes ist München. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zu den Epochen Moderne, Expressionismus, Avantgarde / Dadaismus oder Literatur der Weimarer Republik / Neue Sachlichkeit zu. Die Richtigkeit der Epochen sollte vor Verwendung geprüft werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da es keine starren zeitlichen Grenzen bei der Epochenbestimmung gibt, können hierbei Fehler entstehen. Das 75 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen. Der Dichter Karl Kraus ist auch der Autor für Gedichte wie „Als Bobby starb“, „An den Schnittlauch“ und „An eine Falte“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Auferstehung“ weitere 61 Gedichte vor.

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