Zuweilen von Klabund

Mir sind die Frauen fremd,
Ich hasse ihre Schritte.
Ich wünschte, daß ich ganz
In mich entglitte.
 
Nur ich bin in der Welt,
Nur ich geschlechtlich einsam.
Ein Brunnen, der in sich fällt,
Eine Brücke, zweiufergemeinsam.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.4 KB)

Details zum Gedicht „Zuweilen“

Autor
Klabund
Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
36
Entstehungsjahr
1913
Epoche
Moderne,
Expressionismus

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht trägt den Titel „Zuweilen“ und wurde von dem deutschen Schriftsteller Alfred Henschke, besser bekannt unter seinem Pseudonym Klabund, verfasst. Klabund zählt zu den bedeutenden Vertretern der expressionistischen Literatur, die vor allem in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts Anklang fand. Das Gedicht entstand somit wahrscheinlich in dieser Zeit, genauer kann die Entstehungszeit jedoch ohne weitere Informationen nicht bestimmt werden.

Beim ersten Eindruck fällt auf, dass dieses Gedicht eine starke Innenschau und Selbstreflexion des lyrischen Ichs erahnen lässt. Es scheint eine angespannte Beziehung zu anderen Menschen, insbesondere zu Frauen, zu geben und ein intensives Bedürfnis nach Selbstisolation zu bestehen.

Inhaltlich geht es in Klabunds Gedicht um das lyrische Ich, das eine tiefe Entfremdung und Ablehnung gegenüber Frauen und wahrscheinlich der Menschheit im Allgemeinen ausdrückt. Es wünscht sich, vollständig in sich selbst zu versinken und ist von dem Gefühl allein auf der Welt und geschlechtlich isoliert zu sein, erfüllt. Die Bilder des in sich fallenden Brunnens und der zweiufergemeinsamen Brücke unterstreichen diesen Wunsch nach Abgeschlossenheit und Selbstzurückziehung.

Formal besteht das kurze Gedicht aus zwei Strophen zu je vier Versen. Es folgt kein offensichtliches Reimschema, womit Klabund typisch für den Expressionismus mit den traditionellen dichterischen Formen bricht. Sprachlich fällt vor allem die prägnante und geradezu harte Ausdrucksweise auf, die die emotionale Intensität und die innere Zerrissenheit des lyrischen Ichs widerspiegeln. Das Gedicht ist somit Ausdruck einer tiefen existenziellen Krise und einer starken Abkehr von der Gesellschaft und sozialen Bindungen.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Zuweilen“ des Autors Klabund. Der Autor Klabund wurde 1890 in Crossen an der Oder geboren. Im Jahr 1913 ist das Gedicht entstanden. In Berlin ist der Text erschienen. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text den Epochen Moderne oder Expressionismus zugeordnet werden. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben zur Epoche bei Verwendung. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Das vorliegende Gedicht umfasst 36 Wörter. Es baut sich aus 2 Strophen auf und besteht aus 8 Versen. Der Dichter Klabund ist auch der Autor für Gedichte wie „Berliner Mittelstandsbegräbnis“, „Berliner in Italien“ und „Blumentag“. Zum Autor des Gedichtes „Zuweilen“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 139 Gedichte vor.

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