Auf einen Geizigen von Susanne von Bandemer

Ist’s wahr, mein Freund! daß Ligurin,
Der gleich dem Tantal lebt, nicht sich noch andern nützet,
So vieles Gold besitzet? –
Nein, er besitzt kein Gold, das Gold besitzet ihn.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Auf einen Geizigen“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
4
Anzahl Wörter
30
Entstehungsjahr
1802
Epoche
Klassik,
Romantik

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht „Auf einen Geizigen“ ist von Susanne von Bandemer verfasst worden. Bandemer wurde am 2. März 1751 geboren und starb am 30. Dezember 1828, was das Gedicht zeitlich in die Epoche der Aufklärung einordnet.

Beim ersten Lesen des Gedichts springt sofort der satirische Ton ins Auge. Es scheint als ob sich das lyrische Ich über eine bestimmte Person, in diesem Fall „Ligurin“, lustig macht oder kritisiert.

Inhaltlich beschäftigt sich das Gedicht mit der Figur des Ligurin, der eine bedeutende Menge an Gold besitzt. Doch statt dieses Gold irgendwie zu seinem oder dem Vorteil anderer nutzen, lebt er wie Tantal - eine Figur aus der griechischen Mythologie, die trotz ihres Reichtums ewige Qual und Verlangen ertragen musste. Ligurin wird also als Besessener dargestellt, dessen Leben von seinem Reichtum bestimmt wird. Der letzte Vers drückt diese Idee sehr deutlich aus: „Nein, er besitzt kein Gold, das Gold besitzt ihn.„

Was die Form betrifft, so besteht das Gedicht nur aus einer vierzeiligen Strophe, was als Vierzeiler bekannt ist. Dies ist eine sehr traditionelle und häufig verwendete Form in der Dichtung. Die Endungen der Verse richten sich nach dem Kreuzreimschema.

Die Sprache des Gedichts ist relativ einfach und unkompliziert, obwohl es einige Anspielungen gibt, die ein gewisses Hintergrundwissen erfordern, wie zum Beispiel die Erwähnung von Tantal aus der griechischen Mythologie. Durch die Wortwahl und den Satzbau wird ein Rhythmus erzeugt, der das Gedicht flüssig und leicht lesbar macht.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Susanne von Bandemers Gedicht „Auf einen Geizigen“ eine scharfe Kritik an der Materialbesessenheit und Gier darstellt, die sowohl das Leben des lyrischen Ichs als auch das der Gesellschaft als Ganzes negativ beeinflusst. Durch die Verwendung der Figur des Ligurin als Beispiel verdeutlicht das Gedicht, wie wirkungslos und schädlich solch eine Besessenheit von materiellem Reichtum ist.

Weitere Informationen

Die Autorin des Gedichtes „Auf einen Geizigen“ ist Susanne von Bandemer. 1751 wurde Bandemer in Berlin geboren. Entstanden ist das Gedicht im Jahr 1802. Der Erscheinungsort ist Berlin. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten der Autorin her kann der Text den Epochen Klassik oder Romantik zugeordnet werden. Vor Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und daher anfällig für Fehler. Das 30 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 4 Versen mit nur einer Strophe. Die Dichterin Susanne von Bandemer ist auch die Autorin für Gedichte wie „An Karl Hadermann“, „An Madame Karschin bey Übersendung eines Blumenstrausses am 1. Dezember 1789“ und „An Madame Unzelmann“. Zur Autorin des Gedichtes „Auf einen Geizigen“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 86 Gedichte vor.

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