Auf einen Brand zu von Gotthold Ephraim Lessing

Ein Hurenhaus geriet um Mitternacht in Brand.
Schnell sprang, zum Löschen oder Retten,
Ein Dutzend Mönche von den Betten.
Wo waren die? Sie waren – – bei der Hand.
Ein Hurenhaus geriet in Brand.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.4 KB)

Details zum Gedicht „Auf einen Brand zu“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
5
Anzahl Wörter
32
Entstehungsjahr
nach 1745
Epoche
Aufklärung

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht „Auf einen Brand zu“ wurde von Gotthold Ephraim Lessing verfasst, einem der bedeutendsten Vertreter der Aufklärung in Deutschland. Lessing lebte von 1729 bis 1781, was eine zeitliche Einordnung des Gedichts in das 18. Jahrhundert ermöglicht.

Auf den ersten Blick handelt das Gedicht von einem Brand in einem Bordell, bei dem Mönche zur Rettung oder Löscharbeiten eilen. Dies erzeugt einen gewissen Kontrast und wirkt humorvoll, da Mönche traditionell ein keusches Leben führen und der Bordellbesuch als verwerflich gilt.

Inhaltlich zeigt das Gedicht die pikante Situation, in der religiöse Vertreter sich plötzlich in einem moralisch verwerflichen Umfeld aufhalten. Lessing spielt hier mit der Doppelmoral und Heuchelei der kirchlichen Vertreter, die einerseits Keuschheit und Tugend predigen, andererseits sich in einem Bordell aufhalten. Die abschließende Wiederholung des ersten Verses unterstreicht die Ironie und den scharfen Humor des Gedichts.

Formal handelt es sich um ein recht kurzes, prägnantes Gedicht. Jeder Vers ist klar und direkt formuliert, ohne überflüssige Ausschmückungen. Die Sprache ist relativ einfach und leicht verständlich. Besonders auffällig ist das Wortspiel „Sie waren – – bei der Hand“, das sowohl auf die schnelle Hilfe bei dem Brand hinweist, als auch eine Anspielung auf die vorhergehende nächtliche Aktivität der Mönche sein kann.

Insgesamt ist Lessings Gedicht eine humorvolle und scharfe Kritik an der Doppelmoral der Kirche seiner Zeit, die er in simplem und direktem Versmaß präsentiert.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Auf einen Brand zu“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Gotthold Ephraim Lessing. Der Autor Gotthold Ephraim Lessing wurde 1729 in Kamenz (Sachsen) geboren. In der Zeit von 1745 bis 1781 ist das Gedicht entstanden. In Frankfurt a. M. ist der Text erschienen. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht der Epoche Aufklärung zuordnen. Der Schriftsteller Lessing ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 32 Wörter. Es baut sich aus nur einer Strophe auf und besteht aus 5 Versen. Der Dichter Gotthold Ephraim Lessing ist auch der Autor für Gedichte wie „Auf den Tod eines Affen“, „Auf die Galatee“ und „Auf die Phasis“. Zum Autor des Gedichtes „Auf einen Brand zu“ haben wir auf abi-pur.de weitere 37 Gedichte veröffentlicht.

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