Zu Abend mein Herz von Georg Trakl

Am Abend hört man den Schrei der Fledermäuse.
Zwei Rappen springen auf der Wiese.
Der rote Ahorn rauscht.
Dem Wanderer erscheint die kleine Schenke am Weg.
Herrlich schmecken junger Wein und Nüsse.
Herrlich: betrunken zu taumeln in dämmernden Wald.
Durch schwarzes Geäst tönen schmerzliche Glocken.
Auf das Gesicht tropft Tau.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.6 KB)

Details zum Gedicht „Zu Abend mein Herz“

Autor
Georg Trakl
Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
50
Entstehungsjahr
1913
Epoche
Expressionismus

Gedicht-Analyse

Der Autor des Gedichts ist der österreichische Expressionist Georg Trakl, der in der Zeit des beginnenden 20. Jahrhunderts lebte und zu den bedeutendsten Lyrikern seiner Epoche gehört. Eine genaue zeitliche Einordnung des Gedichts „Zu Abend mein Herz“ ist schwierig ohne zusätzliche Kontextinformationen, jedoch wurde Trakl für seine dunkle, melancholische und symbolgeladene Dichtung bekannt, die oft den Niedergang und die Vergänglichkeit thematisiert.

Das Gedicht vermittelt auf den ersten Blick ein Bild der Abenddämmerung mit einem Wechselspiel zwischen beschwichtigenden und beunruhigenden Elementen. Die Naturszenen sind sowohl klare, lebendige Beobachtungen als auch symbolisch für Trakls innere Empfindungen.

In einfachen Worten handelt das Gedicht von einem einsamen Wanderer auf seinem Abendspaziergang. Der Sprecher beobachtet Tier- und Pflanzenwelt, kehrt in einer Schenke ein und genießt Wein und Nüsse, bevor er berauscht in den Wald stolpert. In der letzten Strophe scheint sich eine melancholische Stimmung zu etablieren, als der Wanderer das Läuten von Glocken hört und dabei Spürtropfen auf sein Gesicht fallen.

Das lyrische Ich will offenbar die freudige Betrunkenheit und die umgebende Natur einfangen, während es gleichzeitig auch eine gewisse Melancholie und Vergänglichkeit beschreibt. Vielleicht geht es darum, auch in Momenten des Vergnügens die Einsamkeit und Traurigkeit nicht zu vergessen, oder der Abendhimmel wird als metaphorische Darstellung von Tod und Transzendenz gesehen.

Formal besteht das Gedicht aus einer einzigen Strophe mit acht Versen. Die Sätze sind relativ kurz und einfach, jedoch reich an Bilddetails. Die verwendete Sprache ist stark sinnlich und malerisch, mit einer Mischung aus konkreten Beobachtungen und emotional aufgeladenen Beschreibungen. Dabei erzeugen Wörter wie „Fledermäuse“, „betrunken“, „schmerzliche Glocken“ und „Tau“ eine Atmosphäre der Düsternis und Melancholie, die typisch ist für Trakls Dichtung. Das Fehlen eines konsequenten Reimschemas und der freie Rhythmus unterstreichen die expressive Natur des Gedichts.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Zu Abend mein Herz“ des Autors Georg Trakl. Geboren wurde Trakl im Jahr 1887 in Salzburg. Das Gedicht ist im Jahr 1913 entstanden. Leipzig ist der Erscheinungsort des Textes. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Expressionismus zugeordnet werden. Trakl ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 8 Versen mit nur einer Strophe und umfasst dabei 50 Worte. Weitere bekannte Gedichte des Autors Georg Trakl sind „An den Knaben Elis“, „De profundis“ und „Der Gewitterabend“. Zum Autor des Gedichtes „Zu Abend mein Herz“ haben wir auf abi-pur.de weitere 60 Gedichte veröffentlicht.

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