Winterlandschaft von Klabund

Das Hügelland wogt wie ein weißes Meer im Schnee,
Vom Himmel nieder wuchten violette
Schneewolken, eine dichtverschlungne Kette,
Die in der Luft an roten Öfen hängt –
Die Sonne brannte sie –
Am Horizonte aber wölbt sich aus der weißen Flur ein Berg,
Mit Tann bestanden, schwarz gekappt,
Ein ungeheurer Igel, der den Schneefall
Von seinen Borsten schläfrig schüttelte.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.6 KB)

Details zum Gedicht „Winterlandschaft“

Autor
Klabund
Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
9
Anzahl Wörter
57
Entstehungsjahr
1913
Epoche
Moderne,
Expressionismus

Gedicht-Analyse

Der Verfasser des vorgestellten Gedichts „Winterlandschaft“ ist Klabund, ein deutscher Schriftsteller und Übersetzer, der von 1890 bis 1928 lebte. Das Gedicht kann damit in die Epoche des Expressionismus eingeordnet werden, die von etwa 1910 bis 1925 andauerte und durch den Ersten Weltkrieg stark geprägt war.

Der erste Eindruck, den das Gedicht hinterlässt, ist von einer kraftvollen und anschaulichen Darstellung einer winterlichen Landschaft geprägt. Klabund stellt die winterliche Natur als monumentales und majestätisches Phänomen dar, das sowohl eindrucksvoll als auch beinahe bedrohlich wirkt.

Auf einer inhaltlichen Ebene beschreibt das lyrische Ich eine winterliche Landschaft mit schneebedeckten Hügeln, die wie ein weißes Meer erscheinen. Die Beschreibung ist von lebendigen Farben und starken Kontrasten geprägt: Violette Schneewolken am Himmel, die wie eine Kette von roten Öfen in der Luft hängen und eine Sonne, die diese Wolken verbrennt. Am Horizont erspäht das lyrische Ich einen bewaldeten Berg, den es als einen riesigen, schwarzen Igel beschreibt, der den Schneefall von seinen Borsten abschüttelt.

In der Bildsprache des Gedichts spiegelt sich das Gefühl von Einsamkeit und Stille wider, das eine winterliche Landschaft oft hervorruft. Gleichzeitig ist das Gedicht von einer bemerkenswerten ästhetischen Qualität, die die Schönheit und Erhabenheit der Winterlandschaft hervorhebt.

In Bezug auf die Form und Sprache des Gedichts ist besonders die metaphorische Beschreibung hervorzuheben. Die Winterlandschaft wird durch den Vergleich mit einem ruhenden Igel personifiziert und dadurch lebendiger. Das Gedicht ist zudem in einer freien Form verfasst und verwendet keinen Reim, was den freien und ungebundenen Charakter des Winterbildes unterstreicht. Die Sprache ist ausdrucksstark und bildhaft, sie erzeugt intensive, lebendige Bilder in den Köpfen der Leser und spiegelt dabei sowohl das äußere Erscheinungsbild der Landschaft als auch die inneren Empfindungen des lyrischen Ichs wider.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Winterlandschaft“ ist Klabund. Geboren wurde Klabund im Jahr 1890 in Crossen an der Oder. Entstanden ist das Gedicht im Jahr 1913. Berlin ist der Erscheinungsort des Textes. Eine Zuordnung des Gedichtes zu den Epochen Moderne oder Expressionismus kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Bei Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit der Zuordnung. Die Auswahl der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und muss daher nicht unbedingt richtig sein. Das vorliegende Gedicht umfasst 57 Wörter. Es baut sich aus nur einer Strophe auf und besteht aus 9 Versen. Weitere Werke des Dichters Klabund sind „Ausmarsch“, „Ballade“ und „Baumblüte in Werder“. Zum Autor des Gedichtes „Winterlandschaft“ haben wir auf abi-pur.de weitere 139 Gedichte veröffentlicht.

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