Sonett XXXVII. von William Shakespeare
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So wie mit Freuden seinen tücht’gen Sohn |
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Der greise Vater kräftig handeln sieht, |
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So mir, gelähmt durch Schicksals ärgsten Hohn, |
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Aus deinem Werth und Gradsinn Trost erblüht; |
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Denn ob Geburt, ob Schönheit, Reichthum, Witz, |
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Ob dieser einem, allen, andern noch |
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Gebühre deiner Vorzüg’ höchster Sitz, |
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An diesen klammert sich mein Lieben doch. |
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So bin ich arm und lahm, verachtet nicht, |
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Da solchen Werth dein Schatten schon kann geben, |
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Daß mir bei deinem Reichthum nichts gebricht, |
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Und deines Ruhmes Antheil mich macht leben. |
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Das Beste selbst, ich wünsch’ es nur für dich, |
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Dies ist mein Wunsch, dann zehnmal glücklich ich. |
Details zum Gedicht „Sonett XXXVII.“
William Shakespeare
1
14
100
nach 1580
Humanismus, Renaissance & Reformation
Gedicht-Analyse
Das präsentierte Gedicht ist Sonett XXXVII von William Shakespeare, einem der größten und bekanntesten englischen Autoren, der von 1564 bis 1616 lebte. Dieses Sonett gehört zu seinen vielen Beiträgen zur Literatur der elisabethanischen Ära und ist Teil einer Sammlung von 154 Sonetten, die um 1609 veröffentlicht wurden.
Auf den ersten Blick vermittelt das Gedicht einen tiefen Sinn für Zuneigung und Bezug des lyrischen Ich zu einer geliebten Person. Es scheint, dass das lyrische Ich durch die Leistungen und Vorzüge der geliebten Person Trost und Bereicherung erhält, ähnlich dem stolzen Gefühl, das ein älterer Vater beim Anblick der Leistungen seines tüchtigen Sohnes empfindet.
Die grundsätzliche Aussage des Gedichts ist ein Ausdruck der Verehrung des lyrischen Ich für die Annehmlichkeiten und Vorzüge, die die geliebte Person ins Leben bringt. Es drückt das Gefühl aus, dass es, obwohl es selbst arm und körperlich eingeschränkt ist, durch den 'Schatten' der geliebten Person Reichtum und ehrende Beachtung erfährt. Diese Verehrung ist so stark, dass das lyrische Ich alles Gute nur für die geliebte Person wünscht, mit der Überzeugung, dass dieses Glück zehnfach auf es selbst zurückfällt.
Das Sonett folgt der üblichen formalen Struktur eines Shakespeare-Sonetts, bestehend aus dreizehn Versen, aufgeteilt in vier Strophen. Die Sprache ist erlesen, mit klassischen Ausdrücken und reichhaltiger Metaphorik. Die Begriffe „Werth“, „Gradsinn“, „Vorzüg'“ und „Ruhmes Antheil“ vermitteln eine besondere Wertschätzung und Hochachtung für die geliebte Person. Insgesamt gesehen ist Shakespeares Sonett XXXVII ein Ausdruck von tiefer Bewunderung und Hingabe, der die starke emotionale Bindung des lyrischen Ich zur geliebten Person verdeutlicht.
Weitere Informationen
Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Sonett XXXVII.“ des Autors William Shakespeare. Der Autor William Shakespeare wurde 1564 in Stratford-upon-Avon geboren. Im Zeitraum zwischen 1580 und 1616 ist das Gedicht entstanden. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her der Epoche Humanismus, Renaissance & Reformation zuordnen. Bei dem Schriftsteller Shakespeare handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das 100 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 14 Versen mit nur einer Strophe. Der Dichter William Shakespeare ist auch der Autor für Gedichte wie „Sonett CI.“, „Sonett CII.“ und „Sonett CIII.“. Zum Autor des Gedichtes „Sonett XXXVII.“ haben wir auf abi-pur.de weitere 160 Gedichte veröffentlicht.
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