Sonett XVIII. von William Shakespeare

Soll ich vergleichen dich dem Sommertag?
Nein, nicht so lieblich ist er und so mild;
Wie oft der Sturm des Frühlings Knospen brach,
Und Sommer weilt nur flüchtig im Gefild!
Oft scheint des Himmels goldnes Aug’ zu heiß,
Oft trübet sich sein strahlend Angesicht,
Und wie oft schwindet seiner Schönheit Preis,
Wenn Zufall oder die Natur sie bricht!
Doch nie ein Ende deinem Sommer droht,
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Verlust des Schönen nie, was dir gehört;
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Dich zu umschatten, rühmt sich nie der Tod,
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Wenn du in ew’gen Liedern wirst verklärt;
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So lang’ ein Athem weht, ein Auge sieht,
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Lebt und verleiht dir Leben dieses Lied.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Sonett XVIII.“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
14
Anzahl Wörter
103
Entstehungsjahr
nach 1580
Epoche
Humanismus, Renaissance & Reformation

Gedicht-Analyse

Das Gedicht stammt von dem englischen Dichter und Dramatiker William Shakespeare, der von 1564 bis 1616 lebte. Shakespeares Werke gehören zur Epoche der Renaissance bzw. des Elisabethanischen Zeitalters.

Auf den ersten Blick wirkt das Gedicht wie eine Liebeserklärung, bei der das lyrische Ich seine tiefe Zuneigung und Bewunderung für eine geliebte Person ausdrückt. Diese wird in einer metaphorischen Vergleichsweise mit einem Sommertag dargestellt, jedoch betont der Dichter, dass sie noch schöner und beständiger als ein solcher Sommertag ist.

Shakespeare beschreibt, dass der Sommertag, obwohl schön und angenehm, von temporärer Natur ist. Er hinterfragt, ob er das geliebte Objekt mit einem Sommertag vergleichen sollte, und entscheidet, dass sie sogar lieblicher und milder ist. Die Individualität und Schönheit der Geliebten übertrifft die Vergänglichkeit des Sommers. Im Contrapunkt zum vergänglichen Sommer, erwähnt Shakespeare, dass die Schönheit der Liebesfigur ewig ist und durch das Gedicht selbst in der Erinnerung bewahrt wird.

Das Gedicht ist in der klassischen Form eines Shakespeareschen Sonetts verfasst, bestehend aus 14 Versen und einem Reimschema von ABABCDCDEFEFGG. Shakespeares Sprache ist sowohl malerisch als auch metaphorisch, was die Visualisierung der vergänglichen Natur des Sommers und der zeitlosen Schönheit der Geliebten erleichtert. Auch Gebrauch von Alliterationen und Personifikationen tragen zur Ästhetik des Gedichts bei.

Insgesamt dient dieses Sonett als eine Ode an die Geliebte und als ein Ausdruck der Vergänglichkeit und der Ewigkeit, die in der lyrischen Welt miteinander kontrastieren. Es betont die Unsterblichkeit der Schönheit und des Lobes durch die Kraft der Poesie. Es ist auch eine Reflexion über die Rolle des Dichters und sein Streben, etwas Bleibendes zu schaffen.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Sonett XVIII.“ des Autors William Shakespeare. Shakespeare wurde im Jahr 1564 in Stratford-upon-Avon geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1580 und 1616. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht der Epoche Humanismus, Renaissance & Reformation zuordnen. Der Schriftsteller Shakespeare ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das 103 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 14 Versen mit nur einer Strophe. Die Gedichte „Sonett CIV.“, „Sonett CIX.“ und „Sonett CL.“ sind weitere Werke des Autors William Shakespeare. Zum Autor des Gedichtes „Sonett XVIII.“ haben wir auf abi-pur.de weitere 160 Gedichte veröffentlicht.

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