Sonett XLV. von William Shakespeare

Die Luft und reines Feu’r, die beiden andern,
Sie sind bei dir, wo immer auch ich bin.
Mein Denken, mein Begehren, beide wandern
Anwesend – fern in schnellem Flug dahin.
Wenn diese leichtern Elemente scheiden,
In Liebesbotschaft zu dir hingeschickt,
So sinkt mein vierfach Leben, mit den beiden
Allein, zum Tod, von Trübsinn schwer gedrückt.
Bis meines Lebens Theile neu verbunden,
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Wenn jene Boten rückgekehrt von dir,
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Die eben jetzt erscheinen, daß gefunden
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Nie dich ein Glück, in Eil’ berichtend mir.
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Dies macht mich froh, doch nur auf kurze Zeit;
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Zurück sie geh’n – ich sink’ in Traurigkeit.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.1 KB)

Details zum Gedicht „Sonett XLV.“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
14
Anzahl Wörter
98
Entstehungsjahr
nach 1580
Epoche
Humanismus, Renaissance & Reformation

Gedicht-Analyse

Das interpretierte Gedicht ist Sonett XLV von William Shakespeare, einem der bekanntesten Schriftsteller und Dramatiker der englischen Renaissance, der von 1564 bis 1616 lebte.

Auf den ersten Blick wirkt das Gedicht melancholisch und nachdenklich. Es scheint um Themen wie Liebe, Trennung und Sehnsucht zu gehen.

Inhaltlich geht es im Sonett um das lyrische Ich, das von einer geliebten Person getrennt ist. Diese Entfernung ist für das lyrische Ich quälend, welches das Element der Luft und des Feuers verwendet, um die Gedanken und Begierden zu symbolisieren, die trotz der Trennung zu dem geliebten Menschen reisen. Die Trennung dieser „leichteren Elemente“ vom lyrischen Ich wird als belastend und lebensbedrohlich empfunden - da sie als lebensnotwendige Teile des Ichs gesehen werden. Ihre Rückkehr - als Boten ausgestattet mit Nachrichten des geliebten Menschen - wird jedoch freudig erwartet, auch wenn diese Freude nur von kurzer Dauer ist, da sie unweigerlich wieder abwesend sein werden.

Die Form des Gedichts ist ein Sonett, das aus 14 Versen besteht, typisch für das Werk Shakespeares. Die Sprache ist in einem formellen, erhabenen Ton gehalten. Die Verwendung der Elemente Luft und Feuer als Metaphern ist ein Beispiel für Shakespeares Meisterschaft in der Verwendung von Bildsprache.

Insgesamt unterstreicht das Gedicht Shakespeares Fähigkeit, tiefgründige Emotionen wie Sehnsucht, Freude und Traurigkeit in einer komplexen, aber zugänglichen Form auszudrücken. Sowohl die Themenwahl als auch die Form und Sprache des Gedichts sind typisch für Shakespeares Werk und die literarische Epoche der Renaissance, in der die menschliche Erfahrung und Persönlichkeit im Mittelpunkt standen.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Sonett XLV.“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers William Shakespeare. Shakespeare wurde im Jahr 1564 in Stratford-upon-Avon geboren. Das Gedicht ist in der Zeit von 1580 bis 1616 entstanden. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zur Epoche Humanismus, Renaissance & Reformation zu. Shakespeare ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 14 Versen mit nur einer Strophe und umfasst dabei 98 Worte. Der Dichter William Shakespeare ist auch der Autor für Gedichte wie „Sonett C.“, „Sonett CI.“ und „Sonett CII.“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Sonett XLV.“ weitere 160 Gedichte vor.

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