Sonett XLII. von William Shakespeare

Daß du sie hast, nicht kümmert das mich sehr,
Obwohl von Herzen ich sie treu geliebt;
Daß sie dich hat, das drückt mich wahrlich mehr,
Ein Schmerz, der meine Liebe schwer betrübt.
Die ihr mich kränkt, also entschuld’ ich euch:
Du liebst sie, weil du weißt, daß sie mir werth,
Und ihre Handlung ist der deinen gleich,
Wenn also sie in Liebe dich verehrt.
Mein Lieb gewinnt, wenn ich verliere dich,
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Verlier’ ich sie, mein Freund hat sie gefunden,
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Ihr findet euch, der Schaden trifft nur mich,
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Und mir zu Lieb’ macht ihr mir trübe Stunden.
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Doch du und ich, wir sind ja Eins nur Beide,
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Drum liebt sie mich, das giebt mir Trost und Freude.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Sonett XLII.“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
14
Anzahl Wörter
116
Entstehungsjahr
nach 1580
Epoche
Humanismus, Renaissance & Reformation

Gedicht-Analyse

Der Autor des Gedichts ist William Shakespeare, ein englischer Dramatiker und Dichter. Shakespeare wurde um 1564 geboren und verstarb am 3. Mai 1616. Das Gedicht stammt aus seiner Vielzahl an Sonetten, in dem Fall das Sonett Nummer 42. Es ist daher eine sicher Einordnung in die Zeit der englischen Renaissance, genauer in das späte 16. und frühe 17. Jahrhundert.

Beim ersten Lesen des Sonetts fällt die melancholische und zwiespältige Stimmung auf. Der Sprecher, das lyrische Ich, scheint um eine Liebe zu kämpfen und gleichzeitig eine Art Eifersucht oder Zurückweisung zu erleben.

In einfachen Worten erzählt das Gedicht die Geschichte des lyrischen Ichs, das für eine Person Liebe empfindet, die jedoch eine Beziehung mit einer anderen Person hat. Dabei geht es um Gefühle von Verlust, Eifersucht und Herzschmerzen, aber auch um Vergebung, Akzeptanz und letztendlich um Trost und Freude. Das lyrische Ich bemüht sich, die Situation zu verstehen und zu akzeptieren und findet dabei sogar einen gewissen Trost darin, dass sie ihn durch ihre Liebe kontinuierlich in ihr Leben einbezieht.

Die formalen Elemente des Sonetts, einschließlich Reim, Metrum und Struktur, sind typisch für Shakespeares Stil und haben sicherlich dazu beigetragen, die Emotion und Bedeutung des Textes zu vermitteln. Das Gedicht ist in vierzehn Zeilen unterteilt,genau wie alle Sonette des Autors. Die Zeilen sind in Jamben, mit je einem unbetonten und einer darauf folgenden betonten Silbe.

Die Sprache des Gedichts ist zwar einfach und unkompliziert, jedoch sind die Gefühle und Beziehungen, die es darstellt, komplex und vielschichtig. Die zentralen Themen des Sonetts sind Liebe, Freundschaft, Verlust, Eifersucht und Akzeptanz, die alle in einer nüchternen, direkten und doch poetischen Art und Weise behandelt werden.

Zusammenfassend kann man sagen, dass Shakespeares Sonett Nr. 42 ein ergreifendes und emotional komplexes Werk ist, das menschliche Beziehungen und Gefühle in all ihrer Zerbrechlichkeit und Stärke zeigt. Vanitas und Carpe Diem sind Themen, die hier angesprochen werden, typisch für die Renaissance Lyrik. Es schafft es, eine Geschichte von Herzschmerz und Anerkennung zu erzählen und dabei eine tiefe und anhaltende Wirkung auf den Leser zu haben.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Sonett XLII.“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers William Shakespeare. Der Autor William Shakespeare wurde 1564 in Stratford-upon-Avon geboren. Zwischen den Jahren 1580 und 1616 ist das Gedicht entstanden. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her der Epoche Humanismus, Renaissance & Reformation zuordnen. Bei Shakespeare handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das 116 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 14 Versen mit nur einer Strophe. Weitere bekannte Gedichte des Autors William Shakespeare sind „Sonett CL.“, „Sonett CLI.“ und „Sonett CLII.“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Sonett XLII.“ weitere 160 Gedichte vor.

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