Auf den Wällen Salamankas von Heinrich Heine

Auf den Wällen Salamankas
Sind die Lüfte lind und labend;
Dort, mit meiner holden Donna,
Wandle ich am Sommerabend.
 
Um den schlanken Leib der Schönen
Hab’ ich meinen Arm gebogen,
Und mit sel’gem Finger fühl’ ich
Ihres Busens stolzes Wogen.
 
Doch ein ängstliches Geflüster
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Zieht sich durch die Lindenbäume,
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Und der dunkle Mühlbach unten
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Murmelt böse, bange Träume.
 
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„Ach, Sennora, Ahnung sagt mir:
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Einst wird man mich relegiren,
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Und auf Salamankas Wällen
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Geh’n wir nimmermehr spazieren.“
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Auf den Wällen Salamankas“

Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
16
Anzahl Wörter
78
Entstehungsjahr
1823–1824
Epoche
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Der Autor des Gedichts ist Heinrich Heine, ein bedeutender deutscher Dichter der Romantik. Hinsichtlich einer zeitlichen Einordnung kann anhand seines Geburts- und Sterbedatums festgestellt werden, dass das Gedicht im 19. Jahrhundert verfasst wurde.

Der erste Eindruck des Gedichts zeugt von einer romantischen Atmosphäre, gemischt mit einem Hauch von Unsicherheit und Angst. Im Gedicht geht es um das lyrische Ich, das auf den Stadtmauern von Salamanca mit seiner geliebten Donna einen Sommerabend genießt. Es schildert die sanften Winde, die liebevolle Nähe zur Geliebten und ihre wonnevolle, körperliche Präsenz. Jedoch mischt sich in diese harmonische Szene ein Gefühl der Angst und Unsicherheit ein. Es wird von einem ängstlichen Geflüster und von einem dunklen Bach erzählt, der böse Träume murmelt. Dem lyrischen Ich wird eine düstere Ahnung zuteil, dass es seine gegenwärtige Situation nicht aufrecht erhalten kann ( „Einst wird man mich relegiren“).

Bei der Form des Gedichts handelt es sich um vier Strophen zu je vier Versen. Die kurzen, markanten Verse und die einfache, verständliche Sprache tragen zu einer direkten und emotionalen Wirkung bei. Besonders auffallend ist der Gebrauch von Sinneswahrnehmungen, wie „Lüfte lind und labend“, „Ihres Busens stolzes Wogen“, „ängstliches Geflüster“ oder „böse, bange Träume“, um Stimmungen und Gefühle auszudrücken. Zugleich wird ein deutlicher Gegensatz zwischen der anfänglichen Harmonie und der späteren Unsicherheit geschaffen, wodurch die emotionale Wirkung verstärkt wird. Daher lässt sich das Gedicht als typisches Beispiel der romantischen Dichtung mit ihren intensiven Gefühlen, der Naturverbundenheit und ihrer Hang zur Melancholie betrachten.

Weitere Informationen

Heinrich Heine ist der Autor des Gedichtes „Auf den Wällen Salamankas“. Im Jahr 1797 wurde Heine in Düsseldorf geboren. Das Gedicht ist im Jahr 1824 entstanden. In Hamburg ist der Text erschienen. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Junges Deutschland & Vormärz kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Bei dem Schriftsteller Heine handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 78 Wörter. Es baut sich aus 4 Strophen auf und besteht aus 16 Versen. Der Dichter Heinrich Heine ist auch der Autor für Gedichte wie „Ahnung“, „Allnächtlich im Traume seh’ ich dich“ und „Almansor“. Zum Autor des Gedichtes „Auf den Wällen Salamankas“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 535 Gedichte vor.

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