Sonett LVIII. von William Shakespeare
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Verhüte Gott, daß ich, dein Sklave, wollte |
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Sie zählen, deiner Lust geweihte Stunden, |
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Daß ich die Zeit dir je berechnen sollte, |
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Die als Vasall mich deinem Dienst verbunden. |
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O laß mich tragen, so es dir gefällt, |
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Entfernung von dir, dem Gefangnen gleich; |
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Die Unbill sei zur Rede nie gestellt, |
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Die meiner Knechtsgeduld du bietest reich. |
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Sei, wo du willst, durch deines Freibriefs Kraft |
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Kannst über deine Zeit als Herr zu schalten; |
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Thu’, was du willst, für deine Sünden schafft |
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Vergebung deines eignen Herzens Walten. |
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Bereitet auch mein Dienst mir Höllenqual, |
14 |
Nicht schmälen will ich deiner Freuden Mahl. |
Details zum Gedicht „Sonett LVIII.“
William Shakespeare
1
14
97
nach 1580
Humanismus, Renaissance & Reformation
Gedicht-Analyse
Das vorgestellte Gedicht ist „Sonett LVIII.“ von William Shakespeare, einem englischen Dichter und Dramatiker, der von etwa 1564 bis 1616 lebte. Shakespeares Sonette fallen in die Epoche der Renaissance.
Beim ersten Lesen liefert das Sonett den Eindruck einer sehr tiefen Hingabe, die das lyrische Ich gegenüber einer anderen Person darstellt. Das Gedicht ist geprägt von einer Unterwürfigkeit, die das lyrische Ich als Sklave oder Vasall skizziert, der sich völlig dem Willen und den Launen einer anderen Person unterwirft.
Der Inhalt des Gedichts vermittelt in einfacher Hinsicht, dass das lyrische Ich bereit ist, alles zu ertragen, was die geliebte Person ihm zumuten könnte, und zählt dabei verschiedene Aspekte der Unterwerfung auf. Es ist bereit, in Distanz zur geliebten Person zu leiden, jede Ungerechtigkeit hinzunehmen und den absoluten Freiraum des Anderen zu akzeptieren – selbst wenn die Handlungen dieser Person als Sünden betrachtet werden könnten. Sogar wenn der Dienst des lyrischen Ichs Höllenqual bedeutet, würde es die Freuden des Anderen nicht schmälern wollen.
Formtechnisch handelt es sich bei dem Gedicht um ein Sonett, das bedeutet, es weist 14 Verse auf. Diese sind in vier Strophen gegliedert: Zwei Quartette (Vers 1-4, Vers 5-8) und zwei Terzette (Vers 9-11, Vers 12-14). Typisch für Shakespeares Sonette ist die strenge Form und das metrische Schema, das einen fließenden Rhythmus erzeugt.
Die Sprache des Gedichts ist geprägt durch die häufige Verwendung der persönlichen Anrede „du“, was eine direkte emotionale Ansprache des Gegenübers ist. Es ist voller bildhafter Ausdrücke, die das Gefühl der Unterwürfigkeit und Hingabe stark betonen. Zudem nutzt Shakespeare eine eher formale und gehobene Sprache, die den traditionellen Stil der Renaissance widerspiegelt.
Weitere Informationen
Das Gedicht „Sonett LVIII.“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers William Shakespeare. Geboren wurde Shakespeare im Jahr 1564 in Stratford-upon-Avon. Zwischen den Jahren 1580 und 1616 ist das Gedicht entstanden. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Humanismus, Renaissance & Reformation zugeordnet werden. Der Schriftsteller Shakespeare ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das 97 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 14 Versen mit nur einer Strophe. Der Dichter William Shakespeare ist auch der Autor für Gedichte wie „Sonett C.“, „Sonett CI.“ und „Sonett CII.“. Zum Autor des Gedichtes „Sonett LVIII.“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 160 Gedichte vor.
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